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Der SDAX-notierte Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG profitiert auch nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres von Übernahmen und Neueröffnungen von Wind- und Solarparks – das Unternehmen kann seinen Umsatz steigern. Schlechtes Wetter und Sondereffekte verringern allerdings das Ergebnis der Firma auf 181 Millionen EUR. Die Anleger hatten scheinbar höhere Erwartungen an Encavis – die Aktie des Wind- und Solarparkbetreibers gibt um mehr als drei Prozent nach. Händler sehen den Grund aber vor allem in Gewinnmitnahmen.

Die Encavis AG veröffentlicht die Zahlen nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres. Zwar konnte der im SDAX notierte Wind- und Solarparkbetreiber dank „kontinuierlich wachsendem Portfolio an Erzeugungskapazitäten“ den Umsatz steigern: um rund 5% auf 234,3 Millionen EUR. Allerdings dämpfen schlechtes Wetter und Sondereffekte das Ergebnis des Konzerns: Das operative EBITDA liegt bei 181,0 Millionen EUR und damit 4,8 Millionen EUR unter dem Vorjahreswert. Den Rückgang begründet Encavis wie erwähnt mit einem „negativen meteorologischen Effekt (-5,8 Mio. Euro)“ und Sondereffekten: „Zudem enthielt der Vorjahreswert einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von rund 5,9 Millionen EUR aus dem Verkauf von Minderheitsanteilen an einem Windparkportfolio, während in den ersten neun Monaten 2020 zunächst lediglich der Erlös aus dem Verkauf einer technischen Einheit enthalten ist (1,9 Mio. EUR).“

Das Unternehmen bewertet die ersten neun Monate des Geschäftsjahres dennoch als positiv und bestätigt Umsatz- und Ergebnisprognose. Encavis geht von einer „Steigerung der Umsatzerlöse auf über 280 Millionen EUR aus (2019: 273,8 Millionen EUR, wetteradjustiert 263,3 Millionen EUR). Das operative EBITDA wird sich voraussichtlich auf über 220 Millionen EUR erhöhen (2019: 217,6 Millionen EUR, wetteradjustiert 210,6 Millionen EUR).

Die Aktie des Wind- und Solarparkbetreibers gerät dennoch unter Druck: Zuletzt verloren die Encavis-Papiere rund drei Prozent und fielen auf 17,24 EUR. Damit ist das Unternehmen am Montagmorgen der größte Verlierer des SDAX. Gegenüber der dpa erklärt Analyst Martin Comtesse vom Researchhaus Jefferies die Verluste mit enttäuschten Hoffnungen der Anleger: Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei um acht Prozent hinter der Markterwartung zurückgeblieben, mit dem Gewinn je Aktie habe das Unternehmen die Konsensprognose gar weit um 17 Prozent verfehlt. Andere Experten gehen allerdings davon aus, dass vor allem Gewinnmitnahmen den Aktienkurs drücken.

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GoingPublic Redaktion / iab