Bildnachweis: Dürnberg Fine Wine.

Kurzinterview mit Matthias Marchesani (Vorstand & Vertrieb)

GoingPublic: Herr Marchesani, der Weinbaubetrieb Falkenstein liegt in der österreichischen Weinbauregion „Weinviertel“. Was ist das charakteristische am „Weinviertel“.

Das Weinviertel umfasst ca. 1/3 der gesamten österreichischen Weinanbaufläche, dementsprechend gibt es große regionale Unterschiede. Die Falkensteiner Klippen sind Ausläufer der nördlichen Kalkalpen und bilden eine geologische und klimatische Insellage im sonst sehr sanfthügeligen Weinviertel. Die Höhenlage, die kalkreichen Böden und das cool climate sorgen für die Eleganz der Weine, Komplexität am Gaumen und kühle Mineralität.

GoingPublic: Sie vermarkten unter Dürnberg diverse Qualitätsweine. Welche Weine bieten Sie an und warum gerade diese?

Bedingt durch die Region liegt unser Fokus natürlich auf unserer Leitsorte Grüner Veltliner, den wir in neun verschiedenen Varianten ausbauen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei den Burgundersorten, die auf den Höhenlagen und kalkreichen Böden bestens gedeihen.

GoingPublic: Sie erwarten sich durch die Ausweitung des Aktionärskreises im Zuge des öffentlichen Angebots, eine signifikante Umsatzausweitung im Direktgeschäft mit Privatkunden. Inwieweit wird das passieren?

Im Zuge der Bewerbung unseres going public haben sich über 20.000 Interessenten bei uns gemeldet. Ein Großteil davon kannte das Weingut Dürnberg noch nicht und hat auf www.duernberg-direkt.at unsere Weine zum Kennenlernen bestellt. Und viele haben bereits nachbestellt…

GoingPublic: Da die Aktien nicht an einer Börse gehandelt werden, wie kann man sich den Aktientausch über das von Ihnen beabsichtigte schwarze Brett vorstellen?

Im Laufe des Jahres 2023 wird auf unserer Homepage ein sogenannter Traderoom eingerichtet werden, auf dem Dürnberg-Aktionäre ihre Aktien anbieten können. Der Kurs ergibt sich dann aus Angebot und Nachfrage.

GoingPublic: Sie wollen Ihr Weingut mit Hilfe des Emissionserlöses ausbauen. Von welcher Größenordnung sprechen Sie da und was erhoffen sie sich von der Investition in den „Verkostungsraum“?

Die Gesamt-Investition wird sich in etwa im Bereich von 5-6 Millionen Euro bewegen. Wir werden im Frühjahr 2023 mit dem Bau des Fasskellers und des Reifekellers beginnen. Parallel dazu wird die Planung des Verkostraums gestartet, dessen Fertigstellung realistisch Ende 2024/Anfang 2025 sein wird.

Der Verkostraum wird das „Wohnzimmer“ der Aktionäre, Treffpunkt der Miteigentümer und Weinfreunde. Hier treffen sich Gleichgesinnte, es entstehen Begegnungen und Freundschaften. Der intensivere Kontakt zu unseren Aktionären und Kunden – unseren wichtigen Markenbotschaftern – schafft ein Wir-Gefühl.

GoingPublic: Inwieweit wird Ihre Produktion von der aktuellen Energieknappheit erfasst?

Durch Nutzung von Erdwärme, einer Photovoltaik-Anlage in der Größe von 7 Haushalten, und ersten Elektrofahrzeugen konnten wir die gestiegenen Energiepreise etwas abfedern. Von Mai bis Ende August sind wir quasi autark, da die energie-intensive Kühlung der Edelstahltanks tagsüber über Sonnenenergie erfolgt und nachts die Kühlung ausgeschaltet wird

Herr Marchesani, herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin.

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.