Quelle: Dealogic

9. Zusammenfassung und Ausblick

Alles in allem kann festgehalten werden, dass die Transaktionsaktivitäten in Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2012 im globalen M&A-Trend lagen. Die deutschen M&A-Aktivitäten waren sowohl bezogen auf die Transaktionszahl als auch auf das -volumen rückläufig. Der Rückgang spiegelte sich ebenfalls in dem mehr als halbierten Gesamtvolumen der Top Deals wider. Nach einem leichten Zwischenhoch im ersten Quartal 2012 fielen die M&A-Aktivitäten mit deutscher Beteiligung im zweiten Quartal deutlich zurück.

Da das erste Quartal stärker war als das zweite, stellt sich die Frage, ob  der Tiefpunkt im zweiten Quartal erreicht wurde oder ob die Talfahrt in den nächsten Quartalen weiter geht. Ist die insgesamt negative Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2012 als Bodenbildung auf dem Transaktionsmarkt oder als Zwischentief zu deuten?

Zukunftsprognosen sind immer schwierig, vor allem aktuell in einem Umfeld der Unsicherheit, zum Beispiel über die weiteren Entwicklungen im Euro-Raum oder über die Aussichten für die Weltwirtschaft. Eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage wäre notwendig, um für einen Aufschwung am M&A-Markt zu sorgen. Die Wachstumsprognosen fallen jedoch zögerlich aus. Hinzu kommt, dass die Unternehmensbewertungen momentan zu hoch sind und der Fremdkapitalzugang immer noch schwierig ist.

Demgegenüber stehen Programme der EZB für längerfristige Refinanzierungsgeschäfte, die vermutlich in der zweiten Jahreshälfte etwas Unterstützung bei Fusionen und Übernahmen durch bessere Verfügbarkeit von Fremdkapital leisten. Die internationalen Zentral- und Notenbanken haben die Märkte mit Geld geflutet, das nun investiert werden will. Ebenso lässt der MidMax-Indikator, der Deals bis 250 Mio. Euro erfasst, etwas positiv in die Zukunft blicken, denn dieser zeigt bereits eine leichte Erholung. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass das erste Halbjahr 2012 als Bodenbildung zu verstehen ist und es in der zweiten Jahreshälfte wieder aufwärts geht. Dazu wäre allerdings ein stabileres makroökonomisches Umfeld wichtig.

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