*) Genehmigung durch Wettbewerbsbehörden bei einigen Transaktionen evtl. noch ausstehend. Quelle: M&A DATABASE, Universität St. Gallen

Die E.ON AG setzte ihr Desinvestitionsprogramm zur Schuldentilgung konsequent fort und veräußerte ihre deutsche Gastransportgesellschaft Open Grid Europe für 3,2 Mrd. Euro an ein Konsortium, bestehend aus dem Macquarie European Infrastructure Fund 4, Infinity Investments, der British Columbia Investment Management Corporation sowie der MEAG MUNICH ERGO Asset Management. Open Grid Europe ist Betreiber des  größten Ferngasleitungsnetzes in Deutschland und spielt die zentrale Rolle für Gasströme aus Russland und Norwegen. Mit diesem Verkauf hat die E.ON AG bereits 12 Mrd. Euro durch Desinvestitionen erlöst und nähert sich ihrem Ziel, bis Ende 2013 rund 15 Mrd. Euro durch Verkäufe zu erzielen.

Thyssen-Krupp verkauft im Rahmen der Portfoliooptimierung Thyssens Edelstahlsparte Inoxum für 2,7 Mrd. Euro an den finnischen Konkurrenten Outokumpu. Der Konzern will damit seinen Umbau vorantreiben und seinen Schuldenberg verringern. Durch den Zusammenschluss entsteht der weltweit größte Hersteller von rostfreiem Stahl. Thyssen-Krupp ist an dem neuen Unternehmen mit 30% beteiligt.

Im Februar 2012 schloss SAP erfolgreich die Übernahme von SuccessFactors ab. Mit dieser Übernahme will der deutsche Softwarekonzern seine Stellung im Geschäft im Bereich Cloud Computing stärken. SuccessFactors ist der Marktführer cloud-basierter Human Capital Management (HCM)-Lösungen und erweitert mit seinem Team und seiner Technologie das SAP-Angebot für neuartige Cloud- und On-Premise-Lösungen für das Management aller wichtigen Geschäftsprozesse.

Die Deutsche Bank erhöhte durch die Übernahme weiterer rund 40% im Februar 2012 ihren Anteil an der Postbank auf 93,7%. Der Branchenprimus hatte sich bereits Ende 2010 die Mehrheit an der Postbank gesichert und mit der Deutschen Post nun zusätzlich die Übernahme weiterer rund 40% für den Februar dieses Jahres vereinbart. Die Postbank soll der Deutschen Bank durch die mittelfristige Realisierung von Synergien von 1 Mrd. Euro pro Jahr dabei helfen, den Vorsteuergewinn im Privatkundengeschäft auf 3 Mrd. Euro anzuheben.

Wie bereits oben erwähnt, waren in den ersten sechs Monaten vor allem Immobilientransaktionen beliebt. So sind gleich vier Deals in den Top Ten der Immobilienbranche zuzuordnen. Das Augsburger Immobilienkonsortium Patrizia, bestehend aus deutschen und europäischen Versicherungen und Pensionskassen, hat für rund 21.000 zum Verkauf stehende Wohnungen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) 1,435 Mrd. Euro bezahlt. Das Portfolio der LBBW Immobilien GmbH ist für Patrizia aufgrund der guten Lage, des geringen Leerstands und der niedrigen Mieterfluktuation äußerst interessant.