Festgeld und Kontoguthaben – nur das Nötige

Festgeld und Kontoguthaben bieten keine Sicherheit – nur die, dass jedes Jahr automatisch über die versteckte Inflation 2 bis 4% weg sind („Financial Repression“). Ähnliches gilt für Lebensversicherungen und Rentenprodukte: Lassen Sie die Finger von Kapitallebensversicherungen und Riester-Produkten!

Wie niedrig die durch die staatlichen Zwangsmaßnahmen und den Kontrollstaat verordneten Zinsen sind, zeigt die folgende sehr langfristige Graphik. Trotz „Zinswende“ in den USA  liegen die Zinsen für 10jähre Anleihen hier bei 50% des niedrigsten Standes der letzten 53 Jahre – bei 2%. Japan und Deutschland haben faktisch eine Nullzinspolitik.

Die ersten Banken haben angefangen, Negativzinsen, also Strafzinsen auf Guthaben zu erheben. Das zeigt, wie weit der Kontrollstaat fortgeschritten ist! Und Ökonomen von Kenneth Rogoff bis Peter Bofinger setzen sich für die Abschaffung des Bargelds ein, um den bürgerlichen Freiheiten den endgültigen Garaus zu machen.

Wir kommen nicht ohne Kontoguthaben und Liqiudität aus. Halten Sie genug Liquidität, um beweglich zu sein und investieren Sie den Rest in werterhaltende Vermögensformen. Vermögen, das Sie in den nächsten fünf Jahren definitiv nicht benötigen, sollte keinesfalls in Geldform geparkt sein.

Gold ist wieder attraktiv

Gold ist Bargeldersatz und Versicherung. Es soll Ihnen helfen, sich gegen die Krise abzusichern und Ihr Vermögen breiter aufzustellen. Gold ist KEIN Renditeobjekt. Trotz zunehmend gespannter Weltlage kommt der Preis nicht vom Fleck. Die Notenbanken führen ihren Krieg gegen das Gold fort, wie auch im Middelkoop-Werk aufgeführt wird.

Eine Versicherung kostet Geld. Das ist auch bei Gold so, wobei sich die Kosten bei Gold wirklich in Grenzen halten: Sie müssen einen sicheren Aufbewahrungsort haben und warten können. Da sind andere Versicherungen wirklich teurer. Fallen Sie aber bitte nicht auf die Verlockungen der Finanzbranche herein und kaufen Sie Gold in Papierform. Nur das Metall zählt!

Im Herbst 2015 ist Gold gemessen am Dow Jones Index ziemlich billig geworden. Die nebenstehende Dow-Gold-Quote misst, wie viel Unzen Gold Sie für den Indexstand des Dow Jones kaufen können.

Aktien bevorzugte Anlageform – aber Back to Basics

Aktien sind nach wie vor die Grundlage zum Vermögenserhalt und zur Vermögensvermehrung. Das gilt auch in den unsicheren Zeiten des Endspiels.

In fast allen wichtigen Märkten liegen die Dividendenrenditen weiter deutlich über den Renditen der Staatsanlei-hen. Dies ist historisch gesehen eine anormale Situation – normalerweise sollten Anleihen höhere Zinsen abwerfen als Aktien- Dividenden. In den USA ist die Dividenden-rendite des S&P-500-Index, der den breiten US-Markt wesentlich besser wiedergibt als der industrie-lastige Dow Jones, auf das Niveau der amerikanischen Anleihen gesunken. Das heißt im Umkehrschluss, dass der S&P 500 ein hohes Preisniveau erreicht hat.

Unter dem Aspekt der Sicherheit sollten Sie einen größeren Anteil an „Buffett-Titeln“ halten, das sind die Unternehmen, bei denen Sie davon ausgehen, dass es Unternehmen und Geschäft auch in 20 Jahren noch gibt. Buffett hat es einmal wie folgt auf den Punkt gebracht: „Sie sollten Aktien haben, mit denen Sie sich auch dann wohlfühlen, wenn morgen die Börse für zehn Jahre schließen würde.“

Fazit

Wir gehen unruhigen Zeiten entgegen. Hoffnung kann da der von mir sehr geschätzte John Maynard Keynes geben, der oft zu Unrecht als Vater des modernen Sozialstaats diffamiert wird. Keynes betätigte sich nämlich auch als Investor. Nachdem er sich nach dem ersten Weltkrieg gehörig mit Währungen verspekuliert hatte, wandelte Keynes sich mehr und mehr zum Value Investor: Er kaufte Aktien solider Unternehmen, die nach seiner Analyse eine Zukunft hatten.

Als Fondsmanager des King´s College der Cambridge University schichtete Keynes einen Großteil des Vermögens des College in Aktien um, verkaufte sogar Immobilien. Von 1927 bis 1945 gelang es ihm, einen Wertzuwachs von 400% im Portfolio zu realisieren, während der englische Aktienmarkt stagnierte.

Das lässt hoffen!

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