Platz 2 für innogy
Die größte Transaktion des Jahres war der Börsengang der Postal Savings Bank of China, der 7,6 Mrd. USD einbrachte. Auf Platz zwei folgte die Erstnotiz der RWE-Abspaltung innogy mit einem Emissionserlös von umgerechnet rund 5 Mrd. EUR. Das innogy-IPO war zudem der größte Börsengang Europas im vergangenen Jahr und der weltweit größte im vierten Quartal.

Dr. Martin Steinbach, Leiter IPO and Listing Services, EY
Dr. Martin Steinbach, Leiter IPO and Listing Services, EY

Laut Auswertung von EY ging die Zahl der Börsengänge in Deutschland mit Brain, Senvion, Decheng, Va-Q-Tec, my Bucks, Shop Apotheke, Uniper und Innogy im Vergleich zum starken IPO-Jahr 2015 von 15 auf acht zurück (Hinweis: Senvion und Uniper waren institutionelle Privatplatzierungen). Das Emissionsvolumen sank von 7,1 auf 5,2 Mrd. EUR.

„Die Vorsicht der Investoren hat in der zweiten Jahreshälfte noch einmal deutlich zugenommen, was gerade kleinere IPO-Kandidaten zu spüren bekommen. Große etablierte Unternehmen mit einem erprobten Geschäftsmodell haben es derzeit leichter als junge oder mittelständische Unternehmen“.

Vorsichtiger Ausblick 2017
Mit einer Beruhigung des politischen und wirtschaftlichen Umfelds rechnet Steinbach vorerst nicht: „Auch das kommende Jahr dürfte turbulent werden – mit dem Brexit und dem Ausgang der US Wahlen werden Veränderungen erwartet, die Auswirkungen auf die Märkte und Börsenkandidaten haben. Zudem stehen in Europa wichtige Wahlen an, und die europäische Schuldenkrise könnte wieder in den Vordergrund rücken. In den USA  wird die neue US-Regierung ihre Arbeit aufnehmen und neue Akzente setzen, zudem stehen womöglich neue Zinsschritte an“.

Vor diesem Hintergrund rechnet Steinbach für Deutschland im nächsten Jahr mit IPO-Aktivitäten auf Vorjahresniveau: „Hierzulande scheinen um die zehn Börsengänge realistisch“, so Steinbach.

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