Die Hoffnung stirbt zuletzt
Obwohl sich die Märkte seit Mitte 2009 trotz europäischer Staatsschuldenkrise, die die vorangegangene Bankenkrise praktisch nahtlos abgelöst hat, per Saldo überaus positiv entwickelt haben und der Deutsche Aktienindex in diesem Jahr mit mehr als 25% im Plus notiert, will der IPO-Funke derzeit einfach nicht überspringen. So fielen die Aktivitäten mit 15 (2010), 13 (2011) und in diesem Jahr bis dato 10 mehr oder weniger gelungenen IPOs im Aktienbereich zuletzt doch recht bescheiden aus. Darüber können auch die Börsengänge von Talanx und Telefónica Deutschland im Oktober dieses Jahres nicht hinwegtäuschen. Allerdings lassen sie insofern hoffen, als es sich mit 800 Mio. bzw. sogar 1,4 Mrd. EUR bei ihnen immerhin um die größten Neuemissionen seit dem Going Public der HHLA Hamburger Hafen im November 2007 handelte.

 

IBOs statt IPOs
Ganz anders sah es in den vergangenen Jahren dagegen im Anleihebereich aus. Seit dem Start von Bondm, dem Handelssegment für Unternehmensanleihen im Freiverkehr der Börse Stuttgart, im Mai 2010 wagen sich immer mehr mittelständische Gesellschaften mit ihren ersten Anleiheemissionen an den Markt. Und obwohl bereits drei Insolvenzfälle zu beklagen sind, scheint das Interesse von Emittenten und Anlegern an IBOs (Initial Bond Offerings) ungebrochen. Ende November belief sich die Zahl der Mittelstandsanleihen in Stuttgart sowie im Entry Standard der Börse Frankfurt bereits auf jeweils 25. Hinzu kommen 14 Corporate Bonds am mittelstandsmarkt der Börse Düsseldorf sowie insgesamt sechs Papiere im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, dem Münchner m:access und der Mittelstandsbörse Hamburg-Hannover. Diese Entwicklung spiegelt sich natürlich auch im GoingPublic Magazin wider. Als Beilage zu Ausgabe 3/2011 erschien das erste umfangreiche Anleihe-Special und mit der Juni-Ausgabe die Rubrik „Mittelstandsanleihen“. Fast zeitgleich wurde der Anleihenewsletter „BondGuide“ ins Leben gerufen. Er erscheint seither 14-täglich und liefert dabei hochaktuelle und teilweise exklusive News über Mittelstandsanleihen, wie sie letztendlich nur ein Online-Medium transportieren kann.

 

 

 

Stolze Mutter
Alles in allem sind vom GoingPublic Magazin inzwischen 175 reguläre Monatsausgaben erschienen. Hinzu kommen 51 Sonderausgaben, von denen die „älteste“ (Biotechnologie) nun schon im 14. Jahr verlegt wurde, sowie 67 Sonderbeilagen und Specials. Mit den Spin-offs VentureCapital Magazin und Smart Investor hat das Geburtstagskind zudem zwei weitere heutige Flaggschiffe des Verlags hervorgebracht. Erwähnenswert ist auch die 2010 erfolgte Eröffnung des „Hauptstadtbüros“ in Frankfurt – zumindest was den deutschen Finanzplatz anbelangt –, wodurch das Magazin noch einmal etwas näher an das Geschehen an den Kapitalmärkten herangerückt ist. Die Konzernmutter war ja schon 2008 vom Gründungsstandort Wolfratshausen nach München-Sendling gezogen. Insgesamt wurden in den zurückliegenden 15 Jahren über 600 Börsengänge und mittlerweile knapp 70 IBOs begleitet. Dabei wurde stets versucht, sich nicht allein auf den deutschen Markt zu beschränken, sondern immer wieder auch internationale Themen, Entwicklungen und Märkte aufzugreifen. Widergespiegelt hat sich dies unter anderem in den früheren Rubrik „IPO International“ und „London Corner“ genauso wie in den jüngeren Specials Österreich und Schweiz sowie den Specials „Foreign Issuers“, „Industrial Biotech“ und „IPO in Germany“, die komplett in englischer bzw. im letztgenannten Fall in englischer und chinesischer Sprache erschienen sind.

 

Nicht alles hat ein Ende
Mit dem 15. Geburtstag soll sich die Entwicklung des GoingPublic Magazins nun natürlich nicht dem Ende zuneigen. Vielmehr wird sich die Geschichte hoffentlich noch lange fortsetzen und um weitere Facetten reicher werden. Denn nur mit kontinuierlichem Wandel und der Fähigkeit zur flexiblen Anpassung – das hat bereits die kurze eigene Vergangenheit gezeigt – lässt sich die inhaltliche Qualität und damit letztendlich die Daseinsberechtigung des Jubilars sichern. So wird beispielsweise die Verknüpfung zwischen Print und Online weiter voranschreiten. Schon der Relaunch der Internetpräsenz goingpublic.de im Oktober dieses Jahres und der damit verbundene Schritt von der statischen zur dynamischen Website hat hier deutliche Veränderungen gebracht. Zur Nutzung von Synergien werden Heftinhalte damit zunehmend auch über andere Kanäle verbreitet. So steht den Abonnenten der Printausgabe das GoingPublic Magazin inzwischen auch dauerhaft als E-Paper und PDF zur Verfügung. Die zeitnahe Information über aktuelle Börsengänge, M&A- oder IPO-Trends ist damit unterwegs via Tablet und Smartphone genauso möglich wie die ausgiebige und intensive Auseinandersetzung mit relevanten Kapitalmarktthemen aus den Bereichen Being Public, Investor Relations oder Tax & Legal im Büro oder ganz gemütlich im heimischen Wohnzimmer. Dabei sehen wir das Internet übrigens keineswegs als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung an, die es Ihnen ermöglichen wird, in fünf Jahren an dieser Stelle erneut einen Rückblick – dann auf die zurückliegenden 20 Jahre – vorzufinden. Die Lebensdauer des GoingPublic Magazins entspräche dann immerhin schon der eines Esels.

 

Lesen Sie hier den exklusiven Jubiläumsteil aus der Ausgabe 1/2013 als E-Paper.

 

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