Das Okairos Team: Tom Woiwode, COO, Riccardo Cortese, CEO, Elisa Scarselli, Clinical Director, Stefano Colloca, Senior Director Vector Development, Cinzia Traboni, Regulatory Affairs, Alfredo Nicosia, CSO, Antonella Folgori, Director of Immunology (v. l. n. r.)

Pharmariese GlaxoSmithKline geht wieder einmal auf Shopping-Tour und ersteht für 250 Mio. Euro in bar den Impfstoffspezialisten Okairos. Die in Privatbesitz befindliche Okairos AG, mit Sitz in der Schweiz, besitzt eine neuartige Plattform zur Entwicklung von Impfstoffen, die GSK für künftiges Wachstum im Impfstoffmarkt nutzen will.

GSK will künftig nicht nur prophylaktische Impfstoffe zur Vermeidung von Infektionen anbieten sondern verstärkt in den Wachstumsmarkt der therapeutischen Vakzine einsteigen. Okairos Technologie ergänzt das Impfstoffbusiness des Pharmaunternehmens und ermöglicht zudem die Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation. Außerdem stärkt der Zukauf die Strategie des britischen Pharmagiganten, künftig vermehrt in innovative Wissenschaft zu investieren. Im Bereich Impfstoffe sieht GlaxoSmithKline erhebliches Wachstumspotenzial welches man mit der Okairos Technologie schneller erschließen möchte. Christoph Weber von GSK sieht im Kauf der Okairos AG eine fantastische Gelegenheit zur Stärkung der Entwicklung im Bereich „Next-Generation“ Vakzinen aus dem Hause GSK. Gemeinsam mit Riccardo Cortese, CEO und Gründer von Okairos, soll die ausgezeichnete Arbeit im Bereich der Impfstoffherstellung unter Einsatz der proprietären Okairos Plattform weitergeführt werden.

Technologie Plattform Die Technologie Plattform von Okairos, das auch Impfstoffe gegen Krebs entwickeln will, basiert auf neuartigen viralen Vektoren. Vektoren sind eine Art Genfähre, die genetisches Material in Zellen abliefern wo dieses von der Maschinerie der Zelle abgelesen und in Protein umgeschrieben wird. Okairos Vektoren sind Viren, die durch ihr spezielles Design zu einer Stimulation bestimmter T-Zellen des Immunsystems führen. Das so wachgerüttelte Immunsystem schützt anschließend besser vor Eindringlingen die Infektionen auslösen, oder erkennt vormals unsichtbare Krebszellen und zerstört diese. Bisher wurde die Okairos Technologie in klinischen Studien, darunter auch bereits Phase-II-Programme bei Hepatitis C und Malaria, getestet und hat GSK wohl überzeugt.

Vereinbarungen
Im Rahmen der Vereinbarung wird GSK Okairos zu 100 Prozent übernehmen, was den Übergang sämtlicher Produktkandidaten in die GlaxoSmithKline Pipeline bedeutet. Darunter in frühen Entwicklungsstadien, Produkte gegen RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus), HCV (Hepatitis C Virus), Malaria, Tuberkulose, Ebola und sogar HIV (Humanes Immunschwäche Virus). Die Autonomie des kleinen Unternehmens möchte GSK, auf Grund der Vorteile der unkomplizierten Entwicklung, beibehalten. GSK wird lediglich die nötige Unterstützung – wissenschaftlich wie finanziell – bereitstellen. Bereits vor der Übernahme durch eines der größten Pharmaunternehmen hat Okairos Technologie eine Reihe von Investoren angezogen. Das Unternehmen erhielt finanzielle Mittel von BioMedInvest, den Boehringer Ingelheim Venture Fund, LSP, die Novartis Venture Funds und von Versant Ventures.

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