Internationaler Kongress; Forum Life Science 2013; 13./14. Maerz 2013, Technische Universitaet Muenchen – Garching; v.l.n.r.: Prof. Dr. Werner Klaffke, Geschaeftsfuehrer, Bayern Innovativ GmbH, Nuernberg; Prof. Dr. Richard Goody, 1. Vize-Praesident der Gesellschaft fuer Biochemie und Molekularbiologie e.V (GBM); Prof. Dr. Shirley Knauer, Zentrum fuer Medizinische Biotechnologie der Universitaet Duisburg-Essen; Dr. Michael Hiller, Max-Plank-Institut fuer Molekulare Zellbiologie und Genetik sowie Max-Plank-Institut fuer Physik komplexer Systeme, jeweils Dresden; Dr. Gerd Grenner, Chief Scientific Officer Diagnostics, Roche, Basel;

Preisträger des erstmals verliehenen German Life Science Award 2013 sind die beiden Wissenschaftler Prof. Dr. Shirley Knauer vom Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen sowie Dr. Michael Hiller vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden.

Sie teilen sich den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für ihre Forschungsarbeiten auf den Gebieten der Zellanalytik und Bioinformatik. Die von Roche gestiftete Auszeichnung wurde am 13. März von Prof. Dr. Roger Goody von der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM) im Rahmen der Veranstaltung „Forum Life Science“ an der TU München in Garching verliehen. „Die beiden Preisträger verkörpern die Ansprüche, die wir an die moderne medizinische Forschung stellen: Über mehrere Fachdisziplinen hinweg denken und arbeiten, neue Wege gehen, aber dabei nie das Ziel aus dem Auge verlieren, einen echten Mehrwert zu schaffen“, sagt Dr. Gerd Grenner, Chief Scientific Officer Diagnostics bei Roche in Basel.

Die Biologin Prof. Dr. Shirley Knauer erforscht, wie sich Krebszellen ausbreiten und warum sie teils sogar resistent gegen Chemo- und Strahlentherapien sind. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen zwei Eiweißmoleküle, die als Angriffspunkte für neue Medikamente dienen. Das Survivin und die Taspase 1 kommen zwar auch im gesunden Körper vor, spielen bei der Entstehung von Krebs aber eine besondere Rolle. Knauer untersucht die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen und liefert damit Ideen für neue Medikamente.

Der Bioinformatiker Dr. Michael Hiller vergleicht das Erbgut von Menschen, Affen und anderen Tieren, um die Unterschiede zwischen den Arten mit Abweichungen in ihren Genen zu korrelieren. Das geht er mit zwei entgegengesetzten Strategien an. Eine startet mit Eigenschaften, für die er die zugehörigen Genabschnitte zuordnet, die andere setzte bei den Genen an, ohne die damit verbundene Eigenschaft zu kennen. So fanden seine Arbeitsgruppen einen Genfehler, der bei zwei Tierarten nicht zur Erkrankung führt, bei Menschen jedoch eine schwere Leberkrankung auslösen kann.

Der German Life Science Award soll künftig im 2-Jahresturnus herausragende Leistungen von zwei Wissenschaftlern in den Biowissenschaften auszeichnen. Die Preisverleihung wird auch künftig im Rahmen des „Forum Life Science“ stattfinden.

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