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Die Friedrich Vorwerk Group SE will noch im ersten Quartal 2021 an die Börse. Die Tochter der MBB SE plant den Gang aufs Parkett im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Angebot soll laut Unternehmen aus neu ausgegebenen Aktien einer Kapitalerhöhung sowie aus Anteilsscheinen von Altaktionären inklusive Mehrzuteilungsoption bestehen. Ein Streubesitz von rund 45% wird angestrebt. Friedrich Vorwerk will 90 Mio. EUR mit der Ausgabe neuer Aktien einnehmen. Das Kapital soll in das weitere Wachstum fließen. Wasserstoff- und Stromgeschäft sollen ausgebaut werden.

Berenberg und Jefferies sind als Joint Global Coordinators mandatiert. Hauck & Aufhäuser fungiert als Joint Bookrunner. Auch nach dem Börsengang soll Friedrich Vorwerk ein inhabergeführtes Unternehmen bleiben. Vorstandsvorsitzender Torben Kleinfeldt wird laut Firma weiter einen wesentlichen Anteil halten, ebenso wie die MMB. Die Gesellschaft hatte Friedrich Vorwerk 2019 gekauft und hält 66% der Anteile. Neben Kleinfeldt und der MBB ist Irene Vorwerk, die Witwe des Gründer beteiligt. Für das Unternehmen gilt ein Lock-up von 180 Tagen, für Altaktionäre von 365 Tagen.

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Friedrich Vorwerk bietet Lösungen im Bereich Energieinfrastruktur an, in den Segmenten Gas-, Strom-, und Wasserstoff. Das Unternehmen hat 1.300 Mitarbeiter und deckt verschiedene Leistungen ab: von der Planung und Realisierung erdverlegter Leitungsnetze bis zum Engineering von Lösungen im Bereich Anlagenbau.

Das Unternehmen sieht enormes Wachstumspotenzial für die eigenen Dienstleistungen und Produkte: Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden – die Kernmärkte von Friedrich Vorwerk spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, dieses Ziel zu erreichen. Die Firma erwartet, von einem kommenden Investitionsschub zu profitieren.

Um die Wachstumschancen im Zuge der Energiewende optimal zu nutzen, will das Unternehmen die eigenen Kapazitäten deutlich ausbauen – vor allem im Bereich Wasserstoff. Friedrich Vorwerk plant den Bau eines Forschungs- und Entwicklungslabors für Wasserstofftechnologien. Zudem sieht die Firma großes Potenzial in der internationalen Expansion. Der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft in Europa fordere eine übergreifende Zusammenarbeit – Friedrich Vorwerk will daher in weiteren europäischen Ländern die Präsenz erhöhen. Außerdem plant das Unternehmen Investitionen in die Bereiche Digitalisierung und Automatisierung.

Bereits heute verweist die MBB-Tochter auf gute finanzielle Leistungen: Der Umsatz stieg 2020 auf über 291 Mio. EUR. Das EBITDA liegt bei 59 Mio. EUR. Friedrich Vorwerk weist 2020 Abschreibungen von weniger als 4% und eine Cashconversion von 65% aus. Die Eigenkapitalquote liegt bei 36%. Zudem kann sich der Energieinfrastrukturanbieter über ein gutes Auftragsvolumen freuen: Der Auftragsbestand stieg laut Unternehmen zum 31. Dezember 2020 auf einen Rekordwert von 307 Mio. EUR. In den nächsten drei bis fünf Jahren will Friedrich Vorwerk den Umsatz auf über 500 Mio. EUR und in den nächsten sieben bis zehn Jahren sogar auf über 1 Mrd. EUR steigern.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab