Die Evotec AG hat die Teilnahme an Exscientias aktueller Finanzierungsrunde (Series B) mit einer Investition von etwa 6 Mio. USD bekanntgegeben. Exscientia ist ein Wirkstoffforschungsunternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz und hat in seiner B-Finanzierungsrunde insgesamt 26 Mio. USD eingesammelt. Celgene Corporation und GT Healthcare Capital Partners nahmen als neue Investoren an dieser Runde teil, wie eben auch Evotec, der bislang einzige große externe Investor.

Weitere Entwicklung der „Full Stack“-AI Wirkstoffforschungskapazitäten

Das Unternehmen beabsichtigt, die Erlöse dieser Finanzierungsrunde für die weitere Entwicklung ihrer „Full Stack“-AI Wirkstoffforschungskapazitäten einzusetzen, mit dem Ziel ihre Pipeline zu erweitern und ein umfangreiches Portfolio an Projekten intern sowie auch mit Partnern zu etablieren. Exscientia und Evotec kooperieren seit Anfang 2016, um niedermolekulare Substanzen sowie bi-spezifische niedermolekulare Substanzen in der Immunonkologie zu entwickeln.

Professor Andrew Hopkins, CEO und Gründer von Exscientia, kommentierte: „Innerhalb der letzten zwölf Monate haben wir unsere Aktivitäten und Kapazitäten erweitert und haben uns zu einem AI-getriebenen „Full Stack“-Wirkstoffforschungsunternehmen entwickelt. Unsere einzigartige Centaur Chemist-Plattform ist in der Lage, den Prozess von der Entwicklung einer Idee bis zu einem neuen Wirkstoff bereit für IND oder der klinischen Entwicklung zu beschleunigen.“

Mit AI-basierten Prozessen schneller und effektiver ans Ziel

Im Laufe des Jahres 2018 konnte Exscientia erhebliche Fortschritte verzeichnen und erwartet nun nach eigenen Angaben, dass erste AI-basierte Programme innerhalb der kommenden zwölf Monate in den IND (Investigational New Drug)-Status überführt werden.

Exscientias Centaur Chemist-Plattform lernt aus bereits vorhandenen Datenquellen und experimentellen Daten aus jedem Design-Zyklus. Dieses Prinzip entspricht in etwa dem, wie ein Mensch lernen würde, der AI-Prozess ist jedoch sehr viel effektiver bei der Erkennung und Anpassung mehrerer unterschwelliger und komplexer Trends, um die Wirksamkeit, Selektivität und pharmakokinetische Kriterien abzuwägen. Folglich wird erwartet, dass durch den AI-basierten Prozess das angestrebte Ziel schneller und effektiver erreichbar wird als durch die traditionellen menschlichen Bemühungen. Exscientia arbeitet bereits mit verschiedenen führenden Pharmaunternehmen zusammen, u.a. mit GSK, Sanofi, Roche und Evotec. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Oxford, Großbritannien.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.