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Die Mailänder Börse, die Borsa Italiana Group, gehört ab sofort zur Euronext. Das europäische Konsortium übernimmt die Italiener zum Preis von 4,3 Mrd. EUR von der London Stock Exchange.

Stéphane Boujnah, Chief Executive Officer and Chairman of the Managing Board der Euronext: „Heute beginnt ein neues Kapital in der Geschichte der Euronext.“ Mit dem Kauf der Borsa Italiana komme man dem Ziel einen weiteren Schritt näher, die führende pan-europäische Marktinfrastruktur aufzubauen. Lokale Unternehmen sollen so an das globale Kapitalmarktsystem angeschlossen werden. „Diese Transaktion stärkt das Profil der Euronext und unsere Perspektive hinsichtlich künftigen Wachstums.“

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Die Euronext ist sicher, mit dem Zukauf der Mailänder Börse den Kunden einen Mehrwert bieten zu können – über die Größe der neuen Gruppe, einen Mix aus verschiedenen Branchen, der nun abgedeckt werden kann und gestärkte Post-Trade-Aktivitäten. Die Mailänder Börse bringt ihr Programm ELITE mit in den Deal, zudem die Handelsplattform für Staatstitel MTS, die Cassa di Compensazione e Garanzia S.p.A. und das Monte Titoli, außerdem die Technologielösungen Gatelab and X2M.

Die Mailänder Börse ist der größte italienische Handelsplatz, mehr als 370 Unternehmen sind dort gelistet. Jetzt soll durch den Zusammenschluss der europaweit führende Börsenplatz entstehen – mit mehr als 1870 gelisteten Unternehmen und einer Gesamtmarktkapitalisierung von 5,6 Bio. EUR sowie einem durchschnittlichen täglichen Trading-Volumen von 12,2 Mrd. EUR.

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Die Mailänder Börse wird künftig das Euronext Single Order Book ergänzen – damit sollen internationale Investoren Zugang zum italienischen Markt erhalten. Die Euronext wiederum kann von der starken Retail-Investorenschaft der Italiener profitieren. Auch die Zahl an ESG-Angeboten wird sich dank der Mailänder noch einmal erhöhen: mehr als 600 nachhaltige Bonds und knapp 300 ETFs mit ESG-Fokus werden künftig angeboten.

Dem Deal war Widerstand aus Italien vorausgegangen – die Londoner Börse war wegen eines Wettbewerbshintergrund gezwungen, zu verkaufen. Die Engländer wollen Refinitiv übernehmen, die kartellrechtliche Zusage dieser Transaktion war an den Verkauf der Borsa Italiana gebunden. Die Mailänder hatten zunächst Angst, in der französisch dominierten Euronext eine nicht ausreichend zentrale Rolle zu spielen.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab