Georg Heinze, Geschäftsführer, Aachener Grundvermögen Kapitalanlagegesellschaft mbH

Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Aufgrund des demografischen Wandels bietet der Markt für Sozialimmobilien also nicht nur in den nächsten Jahren, sondern auch langfristig interessante Wachstumsperspektiven. Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erklärt Georg Heinze vom Fondsanbieter Aachener Grundvermögen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine Sozialimmobilie erfolgreich zu betreiben, und worauf man achten muss, damit auch die Mieter zufrieden sind.

GoingPublic: Herr Heinze, wie schätzen Sie aktuell den Markt für Sozialimmobilien ein?

Heinze: Aus unserer Sicht ist dieser Markt nach wie vor sehr interessant. Es gibt einige sehr spannende Neubauprojekte. Allerdings ist mittlerweile auch ein Trend zu Ersatzneubauten zu erkennen. Das bedeutet, dass dort, wo alte Gebäude revitalisierungsbedürftig sind, entweder über eine Renovierung im Bestand oder ein Ersatzneubau nachgedacht wird.

GoingPublic: Warum werden Ersatzbauten einer Renovierung vorgezogen?

Heinze: Häufig ist es so, dass die Gebäude schon über 30 Jahre alt sind und somit nicht mehr den aktuellen Anforderungen wie beispielsweise dem Brandschutz entsprechen. Die Kosten für eine Renovierung wären dann so hoch, dass sich diese einfach nicht rechnen würde. Zudem überwiegen in solchen Fällen immer die Vorteile, die ein Ersatzneubau mit sich bringt. Es ist oftmals viel günstiger, zukunftsorientiert zu bauen.

GoingPublic: Wie kann man Sozialimmobilien erfolgreich betreiben?

Heinze: Der Investor stellt quasi die Hülle zur Verfügung, damit die Menschen im Pflegeheim adäquat gepflegt werden können. Natürlich werden dann noch ganz bestimmte Anforderungen an den Betreiber gestellt. In unserem Fall haben wir aufgrund unseres kirchlichen Hintergrunds ein klares Menschenbild, welches wir bei den Betreibern voraussetzen.

GoingPublic: Worauf muss man achten, um auch zufriedene Mieter zu haben?

Heinze: Zu allererst muss es den Mietern Freude machen, in dieser Immobilie ihrer Profession – also dem Pflegen von Menschen – nachzugehen. Daher müssen die Mieten so angepasst sein, dass diese gut zu erwirtschaften sind – und das auch langfristig. Wir sind an einem langfristigen Investment interessiert und bieten als einer der wenigen in der Branche eine Partnerschaft über die Vertragslaufzeit von 20 bis 25 Jahren an. Dabei ist es natürlich auch unser Ziel, Konditionen für den Mieter zu schaffen, die es ihm erlauben, über diese Vertragslaufzeit erfolgreich wirtschaften zu können.

GoingPublic: Welche Wachstumspotenziale sehen Sie in diesem Bereich mittelfristig?

Heinze: Unser Fonds wurde 2007 aufgelegt. Mittlerweile haben wir etwas mehr als 70 Mio. EUR investiert. Das soll auch die Entwicklungsquote für die nächsten Jahre sein.

GoingPublic: Was hat Sie dazu bewegt, den Fonds aufzulegen?

Heinze: Den Fonds aufzulegen, war u.a. auch den Anforderungen unserer Kundenklientel geschuldet. Sie haben uns als Immobilienprofis dort in einer Position gesehen, die für so ein Investment infrage kommt. Dabei geht es unserer Klientel darum, dass eine zukunftsorientierte Immobilie geschaffen wird, in der dann auch eine zukunftsorientierte Pflege stattfinden kann.

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