Seit gestern ist der Bond der britischen Dachgesellschaft für mehrere Versicherungsunternehmen und korrespondierende Servicegesellschaften am Frankfurter Entry Standard notiert. Erster Kurs und Schlusskurs lagen bei 98,50%.

Bis zum Ende der Zeichnungsfrist vergangen Montag konnten von privaten und institutionellen Investoren rund 13,7 Mio. EUR eingesammelt werden. Geplant ist hingegen ein Maximalvolumen von 35 Mio. EUR. Bis Mitte Oktober sollen nicht platzierte Teilschuldverschreibungen bereits identifizierten institutionellen Investoren im Rahmen eines Private Placements angeboten werden.

Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit einem Kupon von 7% verzinst. Creditreform hat für die Enterprise Holdings das Rating A- vergeben. Die Anleihe ist nicht besichert, weist aber mehrere Covenants auf, darunter ein Ausschüttungsverbot, die Gewinnverwendungsvorschrift, Überschüsse zur Eigenkapitalunterlegung neuen Versicherungsgeschäftes zu verwenden, sowie eine Limitierung des Verkaufs von Assets.

Der geplante Emissionserlös wird nicht im klassischen Sinne investiert, sondern dient der Stärkung des Eigenkapitals. Das ist kein Widerspruch: Erstversicherer wie Enterprise Holdings müssen Bruttoprämien mit 16% Eigenkapital unterlegen. CEO Andrew Flowers lässt wissen, dass unterschriftsreife Versicherungsverträge vorlägen, die aber wegen des fehlenden Eigenkapitals nicht unterschrieben werden könnten. Mit anderen Worten: Eine erfolgreiche Anleiheplatzierung würde sofort Neugeschäft ermöglichen.

Enterprise Holdings ist in den vergangenen Jahren von allerdings sehr kleiner Basis aus stürmisch gewachsen. Im neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 wurden Bruttoprämien in Höhe von 75,2 Mio. GBP vereinnahmt, eine Steigerung um 45% gegenüber dem vollen Vorjahr. Im laufenden Geschäftsjahr ist die Verdoppelung der Prämieneinnahmen auf 150 Mio. GBP die Zielsetzung. Die Analysten von Sphene Capital sehen bis 2016/17 Wachstum bis auf eine Bruttoprämienhöhe von 500 Mio. GBP, was einer CAGR von gut 46% entspricht. Die Holding arbeitet profitabel, das EBT betrug jeweils 3,2 Mio. GBP in den vergangenen beiden Jahren. Laut Sphene wird sie sich mit wachsendem Geschäft zudem überdurchschnittlich entwickeln.

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