Bildnachweis: Elringklinger.

ElringKlinger (www.elrinklinger.de) steigerte die Erlöse trotz einer weiterhin angespannten Lieferkettensituation um 9,4% auf 430,6 Mio. EUR. Die Wechselkurs­entwicklungen – insbesondere des chinesischen Yuan, des US-Dollars und des mexikanischen Peso – unterstützten die Umsatz­entwicklung. Organisch, d.h. um Wechselkurs- und M&A-Effekte bereinigt, nahmen die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2022 um 5,6% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu.

Dabei konnten die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2022 in allen Regionen gesteigert werden. Das stärkste Wachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichneten die Regionen Nord­amerika sowie Südamerika und Übrige mit 24,4% bzw. 31,1%.

Der Auftragsbestand stieg im zweiten Quartal 2022 um 27,1% auf einen neuen Rekordstand von 1.552,5 Mio. EUR.

Beim Auftragseingang konnte der Konzern von April bis Juni 2022 neue Aufträge in Höhe von 453,2 Mio. EUR (Q2 2021: 429,5 Mio. EUR) verbuchen, ein Plus von 5,5%.

Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Wolf: „Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgen für ein herausforderndes Markt­umfeld. Dennoch konnten wir im zweiten Quartal 2022 erneut den Umsatz steigern und die Markt­entwicklung übertreffen. Auch in Verbindung mit unserer überzeugenden Auftragslage zeigt sich, dass ElringKlinger sehr gut positioniert ist und wir mit unseren Produkten die richti­gen Lösungen anbieten.“

Nachdem sich bereits in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres die angespannte makro­ökonomische Situation auf den Weltmärkten durch den russisch-ukrainischen Krieg noch einmal verschärft hat, kamen ab März 2022 staatliche Lockdown-Maßnahmen in mehreren chinesi­schen Regionen hinzu, so dass sich die Störung der globalen Lieferketten fortsetzte und intensi­vierte. Insgesamt wirkten sich diese genannten Faktoren ebenso wie das anhaltend hohe Niveau der Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten auf die Ergebnissituation aus.

Das EBITDA belief sich somit im zweiten Quar­tal 2022 auf 26,7 Mio. EUR, nach 50,4 Mio. EUR in den Monaten April bis Juni 2021.

Weil das Zinsniveau im zweiten Quartal 2022 zügig anzog, nahm der Konzern eine anlassbezo­gene Überprüfung der Werthaltigkeit vor, die zu ergebniswirksamen Wertminderungen des Geschäfts- und Firmen­werts in Höhe von insgesamt 86,1 Mio. EUR führten. Darüber hinaus hat der Konzern eine Wert­minderung des Sachanlagevermögens in Höhe von 9,3 Mio. EUR verbucht.

In Folge dieser Faktoren errechnet sich ein EBIT in Höhe von -97,1 Mio. EUR (Q2 2021: 23,0 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug -22,5% (Q2 2021: 5,9%). Für das erste Halbjahr lag sie bei -9,6% (H1 2021: 8,7%).

Bereinigt man das EBIT um die einmaligen Sondereffekte der Wert­minderungen, lag das operative EBIT im zweiten Quartal 2022 bei -1,6 Mio. EUR und im ersten Halbjahr 2022 bei 12,5 Mio. EUR, was einer EBIT-Marge von -0,4% für das Berichtsquartal bzw. 1,4% für das Berichtshalbjahr entspricht.

Ausblick 2022

Die positive Auftragslage und die allgemeinen Prognosen für die globale Nachfrage nach Light Vehicles lassen für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum erwarten. Der Branchen­dienstleister IHS geht nach jüngsten Schätzungen von einer Zunahme der globalen Light-Vehicle Produktion um 4,7% aus. Vor diesem Hintergrund rechnet ElringKlinger damit, diese Verände­rung in seinem Umsatzwachstum organisch leicht zu übertreffen.

Der Konzern erwartet für das laufende Geschäftsjahr ohne die Sondereffekte von Wertminde­rungen eine operative EBIT-Marge von rund 2 bis 3% im Verhältnis zum Konzernumsatz. Dies entspricht einer EBIT-Marge des Konzerns von rund -2 bis -3%.

Mittelfristiger Ausblick

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen, die das Umfeld derzeit prä­gen, sieht sich das Unternehmen mittel- bis langfristig gut positioniert.

ElringKlinger hat sich mit Komponenten für Batterie- und Brennstoffzellensysteme frühzeitig für den Wandel hin zur Elektromobilität aufgestellt. Darüber hinaus verfügt der Konzern über eine starke Marktposition in seinem klassischen Geschäft.

Solange sich im Zuge der zahlreichen Unwägbarkeiten kein abrupter Verlauf einstellt, geht das Unternehmen vor diesem Hintergrund grundsätzlich weiter davon aus, auch in Zukunft organisch stärker zu wachsen als die globale Fahrzeugproduktion.

Hinsichtlich der Ergebnissituation hat sich der Konzern weiterhin zum Ziel gesetzt, mittelfristig die EBIT-Marge wieder schrittweise zu verbessern. Auch die weiteren mittelfristigen Ziele werden bestätigt.

Jahres-Chart:

Quelle: www.finanzen.net

Die Elringklinger AG ist ein Automobilzulieferer der in fünf Segmenten tätig ist: Erstausrüstung, Aftermarket, Kunststofftechnik, Dienstleistungen und Gewerbeparks. Das Segment Erstausrüstung entwickelt, produziert und vertreibt Teile und Baugruppen für Fahrzeugmotoren, Getriebe und Abgasanlagen sowie Batterie- und Brennstoffzellenkomponenten. Das Segment Aftermarket bietet eine Reihe von Ersatzteilen an, wie z.B. Zylinderkopfdichtungen und komplette Dichtungssätze. Das Segment Kunststofftechnik entwickelt, fertigt und vertreibt Produkte aus dem Kunststoff Polytetrafluorethylen (PTFE). Das Segment Services bietet Entwicklungs- und Prüfdienstleistungen für Motoren sowie Getriebe- und Abgassysteme an. Das Segment Industrieparks befasst sich mit der Vermietung und Verwaltung von Gebäuden.

Die Aktie notiert im Regulierten Markt in Frankfurt (Prime Standard) und Stuttgart sowie im Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München. Aktuelle Marktkapitalisierung: 499 Mio. EUR.

ElringKlinger mit starker EBIT-Marge im Jahr 2021 – (goingpublic.de)

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.