Seit heute ist die German Startups Group im Entry Standard der Frankfurter Börse gelistet. Das GoingPublic Magazin sprach mit CEO Christoph Gerlinger über den Börsengang.

GoingPublic Magazin: Herr Gerlinger, was ist das Besondere daran, als Venture Capital-Anbieter an die Börse zu gehen?

Christoph Gerlinger: Es ist in der Tat eher ungewöhnlich. Normalerweise finanzieren sich Venture Capital-Anbieter über die Auflage von Fonds. Wir sind aber eine Beteiligungsgesellschaft und haben deshalb die Möglichkeit, selbst an die Börse zu gehen. So bauen wir eine Brücke zwischen dem Kapitalmarkt und der deutschen Start-up Szene, in der sich zahlreiche vielversprechende Unternehmen befinden. Jedoch können „normale“ Kapitalmarkt-Anleger an dieser interessanten Asset-Klasse nicht teilhaben, sondern in der Regel nur vermögende Family Offices oder Business Angels. Über unsere Aktien bekommen alle Anleger die Möglichkeit, sich liquide und transparent an den unternehmerischen Erfolgen und der Wertschöpfung der deutschen Start-up Szene zu beteiligen.

Im Sommer hatten Sie eigentlich einen IPO angekündigt. Wieso haben Sie sich jetzt dazu entschlossen, eine Privatplatzierung durchzuführen statt eines öffentlichen Angebots?

Leider hatten wir ein klein wenig Pech beim Timing, obwohl alles gut vorbereitet war und wir seit dem ersten vollen Geschäftsjahr an profitabel waren, also gute Zahlen vorweisen konnten. Doch leider kam uns der Börseneinbruch wegen der Griechenland-Krise und der Konjunktureintrübung in China dazwischen. Deshalb haben wir uns entschlossen, den Börsengang doch lieber zu verschieben. Da wir im unverändert fragilen IPO-Umfeld keine zweite Verschiebung eines öffentlichen Angebots riskieren wollten, haben wir uns entschieden, eine Privatplatzierung durchzuführen, da man diese besser vorbereiten kann – auch in einem unsicheren Marktumfeld. Das war eine gute Entscheidung: Wir freuen uns sehr über den Zeichnungsgewinn für die Investoren und sind rundherum zufrieden mit dem erfolgten Listing.

Das Interview führte Svenja Liebig

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