„Vor dem Hintergrund der jüngsten Volatilität an den Märkten haben sich Senvion S.A. und die Eigentümer des Unternehmens, Centerbridge und Arpwood, entschieden, die Privatplatzierung und Börsennotierung von Senvion zu den angekündigten Konditionen nicht weiter zu verfolgen“, gab das Unternehmen heute zu Protokoll.

Eigentlich wollte Senvion – vorher REpower bis 2008, danach zur indischen Suzlon gehörend bis 2015 – am Freitag auf das Börsenparkett zurückkehren. Im Vorfeld lief eine institutionelle Privatplatzierung über bis zu 700 Mio. EUR. Die Orderbücher seien wenige Tage vor Schließung allerdings noch eher mau gefüllt, so Insider.

Errichtung des Offshore-Windparks Nordsee Ost

Statt Volatilität an den Märkten – gerade erreichte der DAX wieder die Marke von 10.000 Punkten – dürfte die Ermittlung der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen acht ehemalige Schaeffler-Mitarbeiter wegen des Vorwurfs der Bestechung, Untreue und Steuerhinterziehung sein. Senvion-Chef Geißinger – 15 Jahre lang Schaeffler-Vorstandsvorsitzender bis 2013 – gehöre auch dazu.

Ein Schaeffler-Sprecher bestätigte indes, der Wälzlagerhersteller habe Geißinger und sieben weitere Ex-Mitarbeiter im Zusammenhang damit auf 13 Mio. EUR Schadenersatz verklagt. Wie es heißt, solle Geißinger zwar nicht im Fokus der Ermittlungen stehen, doch sind es eben Ermittlungen, selbst wenn es nur einen „niedrigschwelligen Anfangsverdacht“ gebe.

Diese Presse kann sich kein Unternehmen erlauben, noch weniger börsennotierte oder solche, die gerade um Investoren werben, und so dürfte die Absage der Börsenpläne von Senvion mindestens indirekt mit auf die Ermittlungen gegen ihren aktuellen Firmenlenker zurückgehen.

Windenergiehersteller Senvion strebt an die Börse. Bildquelle: Senvion.
Senvion baut aktuell nicht mehr auf die Börse

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