Herber Doppelschlag gegen Eschborn: Die London Stock Exchange hat am Wochende einen Beschluss gefasst, die geforderte Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung der LSE an der MTS S.p.A. nicht zuzusagen – dieser Verkauf war als angebotene Abhilfemaßnahme für die Europäische Kommission und Wettbewerbsbehörde vor einiger Zeit ins Spiel gebracht worden.

So hat die Kommission bereits Bedenken in Bezug auf die Fähigkeit der LCH SA, als veräußertes Geschäft fortzubestehen, deklariert. Sie traue der italienischen regulierten elektronischen Handelsplattform MTS nicht zu, als veräußertes – unabhängiges – Geschäft fortzubestehen.

Die Europäische Kommission forderte die beiden Fusionspartner Deutsche Börse und LSE daher auf, ihre Mehrheitsbeteiligung an MTS zu verkaufen, um eine fusionskontrollrechtliche Freigabe zu unterstützen.

Deutsche Börse allgemein
Es spricht viel dafür, dass die Fusionspläne in Kürze vom Tisch sein dürften

Am Wochenende der Paukenschlag: Die London Stock Exchange verweigert die Veräußerung ihrer Beteiligung an MTS.

Falls es dabei bliebe, wäre dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Aus für die Fusionspläne zwischen London und Eschborn. Selbst im Falle einer erfolgreichen Abhilfemaßnahme galt das Vorhaben mehr und mehr als auf verlorenem Posten stehend – wenig unterstützend dürften die kürzlichen Ermittlungen gegen DBAG-CEO Carsten Kengeter gewesen sein.

Spätestens seit diesen Ermittlungen stand das Vorhaben auf tönernen Füßen. Dass die Londoner einknicken, passt in das Gesamtbild. Zum nunmehr dritten Mal scheitert ein Fusionsvorhaben der Deutschen Börse mit einem internationalen Big Player (2x LSE, 1x Nasdaq) – Eschborn und seine Verantwortlichen scheinen international unvermittelbar.

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