Neue Therapien mit Milliardenumsätzen und immer mehr profitable Firmen, kombiniert mit einem stabilen und konjunkturresistenten Wachstum: Die Biotechnologiebranche ist längst keine Spielwiese mehr für Spezialisten, sondern ein fundamentaler Renditebaustein für Investoren. Von Dr. Daniel Koller, Head Investment Team BB Biotech

 

Die Gesundheitsversorgung ist ein globaler Megatrend, der für Anleger auf Sicht der nächsten Jahrzehnte eine nachhaltige Rendite erzielen kann. Während ein Großteil der Pharmakonzerne nur noch niedrige Wachstumsraten ausweist, hat sich die Biotechnologie als das Segment mit den höchsten Wachstumsraten im Gesundheitssektor etabliert. Schätzungen gehen hier auf Sicht der nächsten fünf Jahre von einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich aus. Mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Medikamente stammt inzwischen aus den Laboren von Biotechfirmen. Die Forschung und Entwicklung konzentriert sich auf Krankheitsfelder, die verstärkt im fortschreitenden Alter auftreten, wie Krebs, Arthritis und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer.

Unabhängig von konjunkturellen Zyklen

Anders als bei anderen wachstumsstarken Segmenten, etwa im Technologiebereich, entwickelt sich der dynamische Aufschwung unabhängig von konjunkturellen Zyklen. Beispielsweise ist der Lehman-Effekt an der Branche nahezu spurlos vorübergegangen. Während die meisten Branchen seit der Finanzkrise von 2008 ihr Wachstum gedrosselt haben, zeigt sich die Biotechnologie in höchst robuster Verfassung. Sichtbar auch an den Zulassungsstatistiken der letzten Jahre: Allein 2017 wurden 46 neue Arzneien zugelassen – das ist der höchste Wert seit dem Rekordjahr 1996.

Darüber hinaus zählt Gesundheit zu den Branchen, die eine geringe Korrelation zum Gesamtmarkt aufweisen. In den letzten zehn Jahren weist der Nasdaq Biotechnology Index als massgebliches Börsenbarometer der Biotechbranche in seiner Relation von Volatilität und Erträgen ein deutlich besseres Renditeprofil aus als andere Branchenindizes wie der MSCI World Healthcare oder etwa der DAX oder MDAX, während sich die Volatilität auf einem ähnlichen Niveau befindet.

Auf die Mischung kommt es an

Die Diversifikation der Risiken in der Anlagestrategie basiert letztendlich auf der Diversifikation der Risiken auf die einzelnen Portfoliofirmen. Die Einzelrisiken auf großen Positionen sollten dabei geringer sein als bei den kleineren Beteiligungen, die im Portfolio prozentual niedrig gewichtet sind. Weil die Zahl der kleineren Biotechfirmen mit eigenen Produkten zunimmt und immer mehr Branchen-Schwergewichte mit abflachender Gewinndynamik in ihre Aktienbewertung wachsen, nimmt der Anteil der Blue Chips am Beteiligungsportfolio tendenziell ab.

Das Erfolgsgeheimnis im Biotechsektor ist, bereits frühzeitig die Unternehmen zu identifizieren, die mit neuen Therapien die Entstehung von Milliardenmärkten beschleunigen. Mit Kursgewinnen von jährlich 18% (oder 490%, inklusive Dividende) seit 2008 hat die Aktie von BB Biotech den Nasdaq Biotechnology Index (14% pro Jahr, 300% seit 2008 inklusive Rendite) weit hinter sich gelassen. Für Anleger, die einen mehrjährigen Anlagehorizont mitbringen, ist diese Aktie ein mögliches Investmentvehikel, um am nachhaltigen Wachstum einer Branche zu partizipieren, die ihre beste Zeit noch vor sich hat.

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