Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erklärt Mologen-CFO Walter Miller die wesentlichen Merkmale des Hauptwirkstoffkandidaten Lefitolimod, welche Wachstumsziele Mologen weiterhin verfolgt und wie es um die Biotech-Branche generell bestellt ist – hierzulande und global betrachtet.

GoingPublic: Herr Miller, Sie planen für ihren Hauptwirkstoffkandidaten Lefitolimod Lizenzverträge in China und weiteren asiatischen Ländern– was versprechen Sie sich mit dem Markteintritt im asiatischen Raum durch die Partnerschaft mit iPharma?

Miller: Zunächst einmal zum aktuellen Stand der Dinge: Wir sind im Prozess gut fortgeschritten, die Due-Dilligence ist bereits abgeschlossen und alle Signale sind positiv, so dass wir die Verträge mit iPharma sicherlich bald konkretisieren und abschließen können. Mit Asien bzw. China zu beginnen war zunächst nicht unser primäres Ziel, da China im Pharmabereich bisher kein Kernmarkt ist. Die Partnerschaft mit iPharma ist für uns insofern von Vorteil, da wir damit weitere Märkte erschließen können. Wir sehen durch die anstehende Partnerschaft auch große Entwicklungschancen auf globaler Ebene.

Walter Miller, CFO von Mologen
Können Sie uns nochmal die wichtigsten Merkmale von Lefitolimod erläutern?

Unser Wirkstoff ist ein reines DNA-Molekül, d.h. es sind keine chemischen Modifikationen vorgenommen worden. Das Molekül ist hantelförmig und hat keine offenen Enden – damit ist es im Körper also nicht schnell abbaubar. Andere offene DNA-Moleküle müssen stabilisiert werden indem sie durch chemische Modifikationen an ihren Enden vor einem schnellen Abbau im Körper geschützt werden. Dies bringt in der Regel ein schlechteres Sicherheitsprofil mit sich. Das ist ein großer Vorteil gegenüber unseren Wettbewerbern. Unsere Substanz ist deshalb auch verträglicher für den Patienten und unser Wirkstoff hat ein günstiges Risikoprofil. Lefitolimod wird zudem systemisch verabreicht. Das heißt nach der Verabreichung des Wirkstoffs durch Injektion unter die Haut wird das Immunsystem im Körper breit und stark aktiviert und damit in die Lage versetzt, eigenständig zum Beispiel Krebszellen zu bekämpfen. Diese Verabreichungsform ist bei anderen Wirkstoffen der gleichen Substanzgruppe meist nicht möglich. Aufgrund des beschriebenen Wirkmechanismus kann Lefitolimod vielfältig eingesetzt werden, z.B. in der Onkologie, aber auch bei HIV-Patienten.

Im Oktober wurde bekannt gegeben, dass ein neuer US-Investor bald bei Ihnen mit an Bord sein wird – was bedeutet dieser Meilenstein für Sie und inwiefern hilft ihnen das für ihre weitere Internationalisierungs-Strategie?

Es war bereits seit längerem unser erklärtes Ziel, Investoren im angelsächsischen Raum zu gewinnen, um unsere Aktionärsbasis zu verbreitern und damit mittelfristig die Kapitalbasis zu vergrößern. Für uns ist das der richtige Schritt: mit der anstehenden Investition durch unseren neuen US-Investor setzen wir ein starkes Signal. Außerdem wollen wir unsere Finanzierungsmöglichkeiten weiter stärken. Von daher ist dies ein guter Schritt in die richtige Richtung.