Die Life Sciences-Branche wird bis 2018 weltweit um 5,2% Prozent wachsen. Zu den asiatischen Emerging Markets mit einer Steigerung von 8,1% kommen der Mittlere Osten und Afrika mit 8,7% hinzu. Treiber sind die demografische Entwicklung und eine damit verbundene Zunahme chronischer Krankheiten sowie der weltweite Bevölkerungsanstieg.

Transparenz, Arzneimittel- und Datensicherheit sowie der Schutz geistigen Eigentums sind wichtige Faktoren für die Life-Sciences-Branche. Die Zahl von M&As wächst und ermöglicht Unternehmen, neue Märkte zu erobern oder sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Die Digitalisierung sowie die höhere Datenkomplexität bieten Angriffsflächen für Cyber-Attacken und stellen die Unternehmen vor Herausforderungen. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle „Global Life Sciences Sector Outlook – Adapting to an Era of Transformation“ von Deloitte. „Die Personalisierung hält durch Wearables und digitale Medizin Einzug in die Life-Sciences-Branche. Bei richtiger Vermarktung bieten diese Kostensenkungspotenziale sowie einen Mehrwert für die Patienten“, erklärt Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Health Care bei Deloitte.

Besonders der demografische Wandel sorgt in der Life-Sciences-Industrie für steigende Nachfrage. Zusätzlich nutzt die Branche M&A-Aktivitäten, um sich zu spezialisieren oder in fremde Märkte einzusteigen. Das Transaktionsvolumen lag im ersten Halbjahr 2014 bei 700 Mrd. USD und damit höher als 2013 und nah an den Rekordzahlen aus den Jahren 2008 und 2010.

Zwar ist die Produktivität der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Aktuell sind jedoch Anzeichen für eine Wende zu verzeichnen: Die Zulassung neuer Wirkstoffe sowie die Produkte in Phase III sind gestiegen, und auch die Regierungen vieler Länder investieren verstärkt in Forschung und Entwicklung. Zudem wird die Nachfrage für Spezialitätenpharmaka ebenfalls wachsen, so die Analysten von Deloitte.

Derweil bleibt Deutschland nach den USA, Japan und Frankreich der viertgrößte Markt der Life-Sciences-Branche. In Europa ist lediglich die Schweiz ein größerer Pharmaproduzent als die Bundesrepublik. Vor allem der demografische Wandel sowie alters- und lebensstilbedingte Erkrankungen wirken sich positiv auf die heimische Life-Sciences-Industrie aus. Das erwartete Verkaufsvolumen 2013 betrug 36,6 Mrd. USD, bis 2018 wird ein Anstieg auf 43,3 Mrd. USD pro Jahr erwartet.

Dennoch bremst die strenge Preiskontrolle die Pharmazeutikaausgaben der kommenden fünf Jahre. Auch die Ukrainekrise könnte sich negativ auf EU-Unternehmen auswirken, die sich gerade von der Eurokrise erholen. Um auf dem kostenorientierten deutschen Markt erfolgreich zu agieren, müssen demnach Lösungen entwickelt oder akquiriert werden, die nicht nur Krankheiten therapieren, sondern auch im Gesundheitswesen positiv aufgenommen werden. Dazu gehören innovative Markteintrittsmodelle oder Lösungen für hohe Pharmapreise in wirtschaftlich schwachen Ländern.

Die zunehmende Digitalisierung der Branche führt zu einer starken Vernetzung und einer hohen Datenkomplexität. Technologische Innovationen wie Wearables oder Sensoren verbessern und automatisieren die Behandlungsmöglichkeiten und senken die Kosten. Doch die neuen Technologien bringen auch Risiken mit sich und die steigende Datenflut muss beherrscht und gegen Angriffe geschützt werden.

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