Bildnachweis: Porsche AG.

Vergleich mit Porsche

Fundamental sieht es für die Porsche-Aktie vergleichsweise gut aus. Das 2021-KGV von ca. 8 ist deutlich günstiger als Ferrari (50). Auch bei der Kennzahl Marktkapitalisierung/Umsatz liegt Porsche vorne. Bei einer Porsche-Marktkapitalisierung am oberen Ende der Preisspanne von 75 Mrd. EUR und dem Jahresumsatz Ende 2021 liegt die Ziffer mit 2,3 deutlich unter der von Ferrari mit 11,1. Bei Aston Martin ist die Kennzahl mit 1,44 etwas geringer als bei Porsche, jedoch gab es seither immer ein negatives KGV und die Kursperformance spricht Bände.

Seit dem Beginn der Zeichnungsfrist am Dienstag scheinen die Vorzugsaktien bei Anlegern auf reges Interesse zu stoßen. So soll die Nachfrage das Angebot übersteigen, wie der Joint Global Coordinator Goldman Sachs mitteilte. Das gelte für die gesamte Preisspanne. Auch bei etlichen internationalen Investoren stoße das Porsche-Papier demnach auf Interesse. Neben den erwähnten Cornerstone-investoren wurde z.B. auch über das Interesse von Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz sowie LVMH-Chef Bernard Arnault berichtet.

Porsche-Aktie: Stärken & Risiken

+ Ikonische Marke

+ attraktive Marktsegmente besetzt (BEVs; SUVs)

+ historisch gute finanzielle Performance

+ bislang erfolgreiche Elektrifizierungsstrategie

– aktuell schwieriges Börsenumfeld

– hohe konjunkturelle Sensitivität (Halbleiterknappheit, Energieabhängigkeit)

 Fazit

Von wenigen Dellen abgesehen kann Porsche auf eine jahrzehntelange operative Exzellenz verweisen. Die Mitarbeiter sind in großen Teilen sehr zufrieden und werden vergleichsweise (sehr) großzügig entlohnt. Man kann durchaus behaupten, dass im Unternehmen ein „Common Sense“ und Enthusiasmus bzgl. der Unternehmensziele vorherrscht. Zudem entsteht ein Winwin: „Porsche bekommt mehr Freiheit und hat weiter vollen Zugriff auf Synergien im Konzern, VW bekommt zusätzliche Mittel und setzt seine Transformation fort“ (VW-Finanzvorstand Antlitz). Verglichen mit Ferrari und Aston Martin wäre die Aktie dazu auch sehr gut bewertet.

Befürchtungen angesichts der schlechten Lage auf den Finanzmärkten sind sicher angebracht und die Manager haben im Vorfeld des IPO auch versucht diesbezügliche Zweifel zu zerstreuen. „Wenn ein Unternehmen das schaffen kann, dann Porsche“ (CFO Lutz Meschke).

Und genau aufgrund der beschriebenen Vorteile dürfte die Aktie auch auf mind. demselben Erfolgspfad wandeln wie Ferrari. Auch wenn der kurz- bis mittelfristige Ausblick für den Kapitalmarkt fragil bleibt, ein Investment in Porsche dürfte langfristig auf jeden Fall (sehr) positiv einschlagen.

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.