Mit einem neuen Besucherrekord hat die Messe conhIT, die am vergangenen Freitag in Berlin zu Ende ging, ihren Stellenwert als bedeutendstes europäisches Branchenereignis für digitales Gesundheitswesen ausgebaut. Vom 14. bis 16. April zeigten 388 Aussteller aus 14 Ländern (2014: 359/10), wie IT die Gesundheitsversorgung begleitet und welche Innovationen die Systeme für mehr Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Qualität bereithalten. Im vergangenen Jahr waren noch 359 Aussteller aus 10 Ländern in den Räumlichkeiten der Messe Berlin zu Gast. Rund 150 Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden wurden im Rahmen des Kongresses abgehalten, der von etwa 7.500 nationalen und internationalen Experten besucht wurde. Auch die in diesem Jahr erstmals ausgerichtete mobile health ZONE wurde stark frequentiert.

Die begleitende IndustrieMesse informierte die Fachbesucher, wie sie die medizinische und pflegerische Versorgung mithilfe von IT optimieren können. Dominierende Themen waren in diesem Jahr Mobilität, Sicherheit und Interoperabilität. Von behandlungsbegleitender Arbeitsunterstützung über Erleichterungen bei der Abrechnung von Leistungen bis hin zur vernetzten Kommunikation zwischen Ärzten, Einrichtungen und Patienten waren für jeden Fachbereich Produkte und Lösungen vertreten.

Ein Thema, das die Gesundheits-IT stark beschäftigt und auch auf der diesjährigen conhIT im Fokus stand, ist die Vernetzung von IT-Systemen entlang der Behandlungskette. „Für den intersektoralen Austausch von Patientendaten, wie er beispielsweise auch im derzeitigen Entwurf des geplanten E-Health-Gesetztes gefordert wird, ist eine sehr hohe Interoperabilität der IT-Systeme notwendig. Daran hat die Industrie in den vergangenen Jahren intensiv gearbeitet und Lösungen entwickelt, welche die Versorgung der Patienten durch einen einfachen Datenaustausch optimieren können. Die conhIT 2015 hat gezeigt, dass die Hersteller hier der Realität einen Schritt voraus sind, denn bisher fehlt es an den notwendigen Strukturen, um das Potenzial dieser Systeme vollständig auszuschöpfen“, urteilte Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg) e.V.

Vernetzung und die damit verbundene Notwendigkeit zur Interoperabilität der Systeme war auch ein heiß diskutiertes Thema auf dem conhIT Kongress: Auf Seiten der Anwender ist der Bedarf nach einer weiteren Konvergenz der beiden Welten Medizintechnik und IT extrem hoch. Eine Hürde, die bei der weiteren Realisierung dieser Anforderung genommen werden muss, liegt in der teilweise mangelnden Interoperabilität der Systeme.

„Ein Höhepunkt auf der conhIT 2015 war das Thema Mobilität, insbesondere Applikationen für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs. Die damit verbundenen Herausforderungen wie Datenschutz und IT-Sicherheit bildeten einen weiteren Schwerpunkt auf dem Kongress“, so Prof. Paul Schmücker, Präsident des conhIT Kongresses.

Ebenfalls für Diskussionsstoff sorgten die Themen zur Optimierung von Behandlungsprozessen und Strukturen zwecks Steigerung der Effizienz in Gesundheitseinrichtungen sowie die Frage, welche IT-Strategien künftig zu einem wirtschaftlichen Erfolg führen können.

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