Die Investoren AURELIA, High-Tech Gründerfonds (HTGF), KfW, ILB, der Risikokapitalfonds der Sparkassen des Landes Brandenburg und Business Angels haben ihre Anteile an der Potsdamer GILUPI GmbH, ein Spezialist für die therapiebegleitende Krebsdiagnostik, an den strategischen Partner VIROAD veräußert. Damit erhält GILUPI die Möglichkeit, die Entwicklung ihrer Medizinprodukte fortzuführen und ihre Produktpalette durch in-vitro Diagnostika zu diversifizieren. Gleichzeitig soll die Transaktion dem jungen Biotechnologieunternehmen den Zutritt zum attraktiven chinesischen Markt ermöglichen.

 

Wichtiges Zulassungsverfahren in China

VIROAD ist bereits seit Dezember 2012 strategischer Partner, größter Investor und Gesellschafter der GILUPI. Der chinesische Investor besitzt seinerseits langjährige Erfahrungen bei der Zulassung von Medizinprodukten. Das Zulassungsverfahren inklusive der dazu gehörigen klinischen Studien für den GILUPI CellCollector hat in China bereits begonnen. Der GILUPI CellCollector dient der Gewinnung von kompletten zirkulierenden Tumorzellen (CTC) – der sogenannten Flüssigbiopsie bzw. „liquid biopsy“.

 

Chinesischer Neu-Eigentümer auf deutschen Standort angewiesen

Der HTGF, der als Seedinvestor den Start der GILUPI ermöglichte, hob in einer offiziellen Mitteilung hervor, dass „durch das chinesische Engagement auch der Standort in Deutschland gestärkt und ausgebaut wird. VIROAD möchte die Produkte in China vertreiben, benötigt aber den deutschen Standort für die Weiterentwicklung und das Europageschäft“, so Michael Brandkamp, Geschäftsführer des HTGF.

 

Therapiebegleitende Diagnostik immer wichtiger

„Die prädiktive und therapiebegleitende Diagnostik wird im Bereich der Onkologie immer wichtiger, da es vielfältige Therapieoptionen und Medikamente gibt. Unser derzeitiger Schwerpunkt liegt auf den Möglichkeiten der Zellzählung als prognostischer Biomarker in den wesentlichen onkologischen Indikationen“, erläuterte GILUPI-GeschäftsführerJens Pfannkuche. „Und wir arbeiten derzeit an molekularen Testverfahren, um genetische Veränderungen auf Ebene der DNA und RNA in den CTC für therapieentscheidende Maßnahmen v.a. im nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zu identifizieren. Die leichtere Verfügbarkeit von CTC aus dem Blutstrom -im Vergleich zur Gewebsbiopsie- insbesondere zum Nachweis von Resistenzmutationen lässt die sogenannte „Liquid Biopsy“ attraktiv erscheinen“, so Pfannkuche.

 

Die 2006 gegründete GILUPI GmbH, mit Sitz im Technologiepark Potsdam Hermannswerder, entwickelt einen bereits patentierten medizinischen Detektor, den GILUPI CellCollector. Dieser besteht aus einem dünnen, goldbeschichteten Edelstahldraht und ist mit einem biokompatiblen Hydrogel beschichtet, an dem Antikörper gebunden sind, welche spezifisch gegen Oberflächenproteine von CTC gerichtet sind. Strömt eine CTC an dem Collector vorbei, binden diese an den Antikörpern und werden so aus dem Blut des Patienten zur weiteren Diagnostik isoliert.

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