Rund 570 kleine und mittlere Unternehmen sind dem deutschen Biotechnologie-Sektor zuzuordnen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind seit 2007 rückläufig. 2014 konnte die Branche 430 Mio. EUR an Eigenkapital einwerben, davon rund 164 Mio. EUR Venture Capital. Im internationalen Vergleich ist Deutschland bei Wagniskapital-Investitionen pro Biotechnologie-Unternehmen somit Schlusslicht.

Insgesamt hat sich die Innovationsintensität der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland seit 1995 auf beinahe 1,6% halbiert. Vor dieser Entwicklung warnte jüngst die Expertenkommission Forschung und Entwicklung (EFI), die vom Deutschen Bundestag initiiert wurde. Der Branchenverband BIO Deutschland teilt diese Einschätzung und begrüßte in einer Stellungnahme die Empfehlung der Kommission, Anreize für die Bereitstellung von Venture Capital zu verbessern und diesbezügliche Vorhaben der Bundesregierung zügig umzusetzen.

„Wir weisen schon länger darauf hin, dass die abnehmende Forschungsintensität beim Mittelstand ein Warnsignal ist“, kommentierte Peter Heinrich, Vorstandvorsitzender von BIO Deutschland, die Entwicklung. „Der deutsche Mittelstand ist ein ganz wesentlicher Innovationstreiber und wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen, die den Trend umkehren und die Motivation der Venture Capital-Gesellschaften steigern, in die dringend auf Eigenkapital angewiesenen Unternehmen zu investieren“, ergänzte Heinrich.

Andre Koltermann, Vorstand von BIO Deutschland, sagte hierzu: „Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in der Biotechnologie sind seit Jahren rückläufig. Die EFI-Kommission setzt die richtigen Akzente, indem sie die Bundesregierung auffordert, verschiedene Maßnahmen zur Bereitstellung von Kapital zeitnah einzuführen. Wichtig ist auch die öffentliche Projektförderung für innovative Forschungsvorhaben in Unternehmen“, so Koltermann. „Diese wesentliche Säule für die Entwicklung von neuen Produkten mit innovativen Technologien muss dringend ausgebaut werden.“

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