Die Bill & Melinda Gates Stiftung investiert 46 Mio. EUR (rund 52 Mio. USD) in das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac. Neben der Stiftung beteiligt sich auch CureVacs langjähriger Investor SAP-Gründer Dietmar Hopp über seine dievini Hopp BioTech holding mit weiteren 21 Mio. EUR (rund 24 Mio. USD) an dieser Kapitalerhöhung.

Das 2000 gegründete Biotechnologieunternehmen CureVac ist führend im Bereich der mRNA-basierten Technologieplattformen für die medizinische Anwendung. Auf Basis dieses Moleküls entwickelt CureVac neue Ansätze zur Behandlung von Krankheiten und zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Seit 2006 betreibt das Unternehmen die weltweit erste GMP-Produktionsanlage (Good Manufacturing Practice) zur Herstellung von mRNA.

CureVac verwendet natürliche mRNA in chemisch unmodifizierter Form als Informationsträger für die Bauanleitung von Proteinen. Auf diese Weise wird der Körper in die Lage versetzt, seine eigene maßgeschneiderte Medizin gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten herzustellen. Medikamente auf Basis von mRNA können schnell und kostengünstig produziert werden. Sie müssen außerdem bei Lagerung und Transport nicht gekühlt werden, woraus gerade für den Einsatz in Entwicklungsländern große Vorteile resultieren.

Mit ihrer Investition stärkt und beschleunigt die Stiftung nun die Weiterentwicklung von CureVacs Technologieplattform und unterstützt insbesondere den Bau einer neuen Produktionsanlage im industriellen Maßstab. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit arbeitet die Stiftung mit CureVac bereits an ersten Impfstoffprogrammen für Krankheiten, von denen überdurchschnittlich viele Menschen in ärmeren Ländern betroffen sind.

„Wenn wir den Körper dazu anleiten können, seine eigene Abwehr zu bilden, können wir die Behandlung und Prävention von Krankheiten revolutionieren“, sagt Bill Gates, Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Stiftung. Über die Eigenkapitalbeteiligung hinaus, wird die Gates Foundation weitere finanzielle Mittel für vielfältige Programme zur Entwicklung von Impfstoffen gegen virale, bakterielle und parasitäre Infektionskrankheiten zur Verfügung stellen Dazu zählen beispielsweise Rotavirus und HIV.

„mRNA ist vergleichbar mit einer Software, die dem Körper hilft sich selbst neu zu programmieren, um Krebs und Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Bis heute ist mir kein anderes Biomolekül mit einem derart vielseitigen Potenzial bekannt“, ergänzt Dietmar Hopp.

Ingmar Hoerr, Mitbegründer und Geschäftsführer von CureVac: „Mit der Bill & Melinda Gates Foundation haben wir einen weiteren starken und äußerst engagierten Investor gefunden, der uns beim nachhaltigen Ausbau unserer mRNA-Plattform unterstützt. So kann CureVac mit seiner vielseitigen Technologie einen Beitrag zur Bekämpfung vieler schwerwiegender Infektionskrankheiten leisten und gleichzeitig von dem großen Netzwerk sowie der Erfahrung der Stiftung im Impfstoffmarkt profitieren.“

Gemäß den Vertragsbedingungen wird CureVac jedes Produkt, das mit finanziellen Mitteln der Stiftung entwickelt wurde, zu einem für Entwicklungsländer angemessenen Preis produzieren. Außerhalb dieser Länder steht es CureVac frei, die von der Gates Stiftung finanzierten Produkte entweder selbst oder über Auslizensierungen zu vermarkten. Darüber hinaus wird CureVac eine bestimmte Kapazität der neuen Produktionsanlage für Produkte aus Programmen der Stiftung bereitstellen.

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