So war es fast demütigend für die hiesige Börsenlandschaft, daß in den Vereinigten Staaten die Emissionstätigkeit in diesem Jahr geradezu brummte, während sich in Deutschland gerade einmal vier Unternehmen aus der Pipeline quetschten. Von diesen wiederum notiert nur eine, nämlich Wincor Nixdorf, einigermaßen merklich über ihrem Ausgabepreis. Seit kurzem auch die Postbank im Zuge der jüngsten Erholung des Gesamtmarktes.

Es genügt aber schon ein Blick auf die „inneren Werte“ der diesjährigen US-IPOs, um zu erkennen, daß nur ein sehr schmaler Grat bestand zwischen Top und Flop. Kaum daß die Wall Street hustete, schon registrierte auch der US-Markt jede Menge Börsenkandidaten, die in letzter Minute noch kalte Füße bekamen.

Verschoben im gesamten ersten Halbjahr nur ganze vier Unternehmen ihre Börsenpläne, so kamen im Juli zunächst drei Namen hinzu und im August sogar weitere 10. Ganz auf Eis gelegt hatten in den ersten sechs Monaten nur 6 Unternehmen ihre Ambitionen, zuzüglich 5 im Juli und weiteren 9 im August. Macht unter dem Strich 37 Verschieber bzw. Absagen, also 1 Rückzieher auf vier mehr oder minder erfolgreiche Kandidaten.

Wenn man jedoch noch in Rechnung stellt, daß parallel dazu ja auch die Emissionserlöse zurückgeschraubt werden mußten, sieht man, daß auch der US-Markt nach den bekannten Spielregeln tickt und nicht außerhalb jeglichen Verständnisses schwebt. Beruhigend zu wissen.

Falko Bozicevic

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