Das Emissionsvolumen in Höhe von 400.000 Aktien stammt aus einer zu Beginn des Jahres durchgeführten Kapitalerhöhung. Die Aktien mit einem Nennwert von 5 DM werden über die KST Wertpapierhandelsbank angeboten. Bei vollständiger Plazierung der Emission werden sich 24 % entsprechend 420.000 Aktien im Streubesitz befinden. 76 % des insgesamt 1,75 Mio. Aktien umfassenden Grundkapitals verbleiben bis auf weiteres im Besitz von Vorstand Bernd-Michael Joerss und Familie.

Die B.M.P. Pharma Trading AG ist seit 1979 mit ihren Tochterunternehmen B.M.P. Bulk Medicines & Pharmaceuticals GmbH, Benichem Trading International GmbH und Alpha Trading GmbH im Bereich des Großhandels von Pharmazwischen- und Pharmaendprodukten tätig. Die Stärken des Unternehmens liegen in einem ausgeprägten Management der Geschäftsbeziehungen. Der weltweite Kundenstamm schätzt daher den Kontakt zu B.M.P. Das Unternehmen kauft die Rohstoffe hauptsächlich bei den Großen der Branche wie BASF, Takeda, Degussa, Schering oder Roche.

Dem entgegenzuhalten sind die unstetigen Umsatzzahlen der letzten Jahre, die sowohl Währungs- als auch Nachfrageschwankungen widerspiegeln. Allerdings ist es der Gesellschaft gelungen, während dieser Zeit den Gewinn stetig zu steigern. 1999 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 39,1 Mio. DM (48,0 Mio. DM im Jahr 1998) und erwirtschaftete einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,26 Mio. DM (1,14 Mio. DM im Jahr 1998). Dies entspricht einem Emissions-KGV von 15,3 auf Basis der 99er Zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr 2000 ist eine Umsatzsteigerung auf 60 Mio. DM bei einem Gewinn von 1,5 Mio. DM geplant. Im gerade abgelaufenen ersten Quartal betrugen die Erlöse 12,8 Mio. DM.

B.M.P. Pharma Trading ist ein solider Chemikaliengroßhändler, der es in der Vergangenheit geschickt verstanden hat, seine überschaubaren Ressourcen optimal einzusetzen. Das Unternehmen ist durch Gründer Joerss groß geworden und hat sich eine respektable Markt-Position geschaffen. Das Geschäft der B.M.P. ist dennoch mit einigen Unwägbarkeiten versehen. Neben der Vielzahl der Wettbewerber und den engen Margen sind hier vor allem währungsbedingte Einflüsse zu nennen. Zur Zeit profitiert das Unternehmen vom schwachen Euro. Steigt der Außenwert der europäischen Währung jedoch wieder, so dürfte sich dies belastend auf B.M.P.s Gewinne auswirken. Mit dauerhaft hohen Wachstumsraten kann daher weder beim Umsatz noch beim Gewinn gerechnet werden. Dies zeigt auch der Blick auf vergangene Geschäftsjahre (sh. auch GoingPublic Magazin 4/00). Der verhältnismäßig geringe Emissionserlös in Höhe von 4,4 Mio. DM bei vollständiger Plazierung der Aktien eröffnet zudem nur geringen Spielraum für eine Expansion durch Übernahmen.

Bei einem KGV von 12,8 auf Basis der Planzahlen für das Geschäftsjahr 2000 ist die Aktie zwar günstig bewertet. Mit sensationellen Kurssprüngen ist dennoch nicht zu rechnen.

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