Jeder Mensch ist anders und Tumore besonders – ein Grund warum viele Krebstherapien heute immer noch scheitern. Damit der Krebs erfolgreich bekämpft werden kann, muss eine Therapie die Schwachstellen ihres Gegners erkennen können, also den individuellen Eigenheiten des Tumors angepasst werden. Alacris‘ Comprehensive Molecular Tumor Analysis (CMTA)-Technologie zur personalisierten Tumoranalyse soll dies ermöglichen. Um mehr Patienten den Zugang zu dieser Technologie zu ermöglichen und die Internationalisierung voranzutreiben, startet Alacris Theranostics eine Crowdfunding-Kampagne über die Crowdfunding-Plattform Seedmatch zur Finanzierung der nächsten Schritte in der strategischen Unternehmensentwicklung.

Ziel: Bis zu 800.000 EUR in den kommenden 60 Tagen

Bereits ab einem Betrag von 250 EUR haben Kleinanleger und Privatinvestoren die Gelegenheit, sich an Alacris Theranostics zu beteiligen. Das Ziel: Bis zu 800.000 EUR sollen in den kommenden 60 Tagen für die geplante nationale und internationale kommerzielle Markteinführung der unternehmenseigenen Comprehensive Molecular Tumor Analysis (CMTA)-Technologie, eine Methode zur personalisierten Tumoranalyse für maßgeschneiderte Krebstherapien, eingesammelt werden.

„Unsere umfassende molekulare Tumoranalyse, CMTA, soll mehr und mehr Krebspatienten helfen – zuerst in Deutschland und dann europaweit. Dafür muss die CMTA kostengünstiger und bekannter werden. Diese Kampagne soll uns helfen, die dafür notwendigen Investitionen in unsere Infrastruktur zu tätigen und unser Team zu verstärken,“ sagte Dr. Bodo Lange, Geschäftsführer der Alacris Theranostics GmbH.

Die Herausforderung: Drei von vier Krebspatienten sprechen nicht auf ihre Behandlung an

Krebs ist immer noch eine der häufigsten Todesursachen in den Industrienationen und obwohl große Fortschritte im Verständnis der Krankheit und der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden gemacht wurden, ist die Erfolgsrate immer noch viel zu gering: 75% oder drei von vier Patienten sprechen auf ihre Medikamente gar nicht oder nicht gut an. Der Grund: Unterschiede in den Genen des Patienten, des Tumors und deren Regulation. Hinzu kommt, dass es sich bei über einem Viertel aller Krebserkrankungen um seltene Tumorerkrankungen oder Tumore unbekannten Ursprungs handelt. Neben den heftigen Nebenwirkungen, die Krebspatienten unter falscher Medikation erdulden müssen, ist es aber vor allem der Zeitverlust, der den behandelnden Ärzten zu schaffen macht. Es braucht einfach viel zu lange, bis man ein Medikament gefunden hat, das dem Pateinten wirklich hilft – häufig ist es dann bereits zu spät.

CMTA zur personalisierten Tumoranalyse für eine auf den Patienten zugeschnittene Therapieauswahl

Anstatt wie bisher einen Therapieplan nach allgemeinen Kriterien für eine große Gruppe von Patienten zu erstellen, unterstützt die von Alacris entwickelte Methode der personalisierten Tumoranalyse, die Comprehensive Molecular Tumor Analysis (CMTA), eine individuelle auf das molekulare Profil des Patienten und vor allem seines Tumors abgestimmte Therapieauswahl.

Mithilfe von Blut- und Tumorgewebeproben analysiert Alacris in der CMTA die Erbinformation des Patienten sowie das Tumorgenom und -transkriptom (den Teil des Genoms, der im Tumor ausgelesen wird) um tumorspezifische Veränderungen in den Genen zu ermitteln, die für das Krebswachstum verantwortlich sind. Nach Auswertung gleichen die Experten von Alacris die so gewonnenen Informationen mit eigenen sowie auch mit den großen öffentlichen Krebs-Datenbanken ab und integrieren diese in einen Bericht, der tumorspezifische molekulare Daten, wichtige molekulare Veränderungen und therapeutische Optionen beinhaltet.

Umfassender Vergleich von Genen

Dabei fasst die CMTA viele andere Analysen, die derzeit auf dem Markt sind, zusammen und geht darüber hinaus. Während herkömmliche Methoden gerade mal 10 bis 300 Gene der gesamten Erbinformation des Patienten und seines Tumors untersuchen, betrachtet Alacris Informationen aus rund 21.000 Genen und analysiert deren Auslesemuster. Eingesetzt wird die so gewonnene Information zur Bestätigung und Verfeinerung von Diagnosen, Bestimmung von Prädispositionen, der Identifikation der besten Behandlungsoptionen, Aufdeckung von Resistenzen und, um für klinische Studien die passenden Patienten zu finden.

Behandlung mit bis zu 200 unterschiedlichen Krebsmedikamenten soll simuliert werden

Darüber hinaus besitzt Alacris eine exklusive Lizenz für ModCellTM, die Kernsoftware des Alacris-Geschäftsmodells für Patientendiagnostik, Biomarkeridentifikation und Arzneimittelentwicklung. Auf Basis der mit CMTA gesammelten Informationen und mit Hilfe dieses Computermodells arbeitet Alacris an der Entwicklung eines „digitalen Zwillings“ des Patienten. Mit Hilfe dieses digitalen Zwillings wird Alacris die Behandlung mit bis zu 200 unterschiedlichen Krebsmedikamenten simulieren können und Ärzten damit zukünftig wertvolle und vor allem schnelle Entscheidungshilfen bei der Therapiewahl bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos für den „echten Patienten“ bieten.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.