Neue Aufgabe für den Altmeister: Beratungslegende Roland Berger tischt künftig beim (derzeit noch) insolventen Küchenspezialisten Alno auf. Sein Engagement dürfte ein bisschen was kosten – dennoch eine gute Nachricht.

Hinter dem Rettungseinsatz bei Alno steckt kein Geringerer als Beratungs-Altmeister Roland Berger. Der schrullige 80jährige steht hinter der Investmentfirma RiverRock, die bereits Teile der insolventen Alno übernahm und damit auch diversen Beschäftigten eine Perspektive bot.

Angst, sich in der Küche die Hände zu verbrennen, hat Berger offenbar nicht: Die Resteverwertung der Filet-Stückchen von Alno – seit gefühlt zwei Jahrzehnten in der Dauer-Restrukturierung – gab es zum Schnäppchenpreis.

Bergers mittelfristiges Ziel ist demnach auch klar: kurzfristig einsteigen und dies vor allem günstig, sanieren, Weiterverkauf. Jeder Restaurantbesitzer weiß, dass der Gewinn in der Spanne zwischen günstigem Einkauf und an den Mann gebrachten, möglichst hohem Erlös liegt.

Roland Berger gilt ohnehin als Sanierer mit Vorliebe fürs Grundlegende. Möglich also, dass Alno nach den ständigen Runderneurerungen im laufenden Betrieb eine Insolvenz geradezu nötig hatte, um etwas eben grund-legend verändern zu können.

Entstanden war RiverRock vor knapp einem Jahrzehnt nach der Trennung vom früheren Geschäftspartner Thomas Middelhoff, dem heute nicht mehr sonderlich vorzeigbaren Ex-Chef von Bertelsmann und Arcandor. Die ehemaligen Geschäftspartner trennten sich.

RiverRock fasste bereits vor einem halben Jahr zu bei Alno, nachdem sich die serbische Unternehmerfamilie Hastor am Dauersanierungszustand bei Alno die Finger verkokelt hatte.

@ Touchstone Pictures

Für mindestens 400 der weltweit über 2.000 Alno-Beschäftigten geht es erst einmal weiter. Viele mussten allerdings auf Teile ihrer Gehälter, Boni, Tarifverträge etc. verzichten.

BondGuide-Wertung: Dass sich der Altmeister bei Alno engagiert, ist zunächst eine gute Nachricht,zumindest keine schlechte. Sicherlich wird es gut vergolten. Anleihebesitzer haben nichts davon – die Pfründe werden wie gewohnt im Eigenkapital verteilt.

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