Das Schweizer Unternehmen Creoptix AG gibt den Abschluss einer Serie A Finanzierung bekannt. 3 Mio. CHF, aufgebracht von den Business Angels des StartAngels Netzwerkes Zürich, den Schweizerischen Kantonalbanken Aargau und Zürich sowie einigen privaten Investoren, flossen so jüngst in die Unternehmenskasse der Schweizer. Gleichzeitig wurden Eduard Brunner und Winfried Mayer, beide vom StartAngels Netzwerk, und Jon Andri Jörg in den Creoptix Vorstand aufgenommen.

Das in 2009 gegründete Unternehmen hat innerhalb von zwei Jahren ein einzigartiges Messgerät bis zur Marktreife gebracht, das auf der patentierten Technologie „Grating Coupled Interferometry“ beruht und eine markierungsfreie Analytik bei gleichzeitig hoher Empfindlichkeit ermöglicht. So lassen sich selbst winzige Moleküle, extrem schwache Wechselwirkungen sowie kleinste Konzentrationen mit Hilfe des Gerätes detektieren und charakterisieren. Der einzigartige Biosensor eignet sich ganz besonders für die Wirkstoffforschung.

Die Kapitalspritze komme gerade zur richtigen Zeit sagte CTO Kaspar Cottier in der aktuellen Pressemitteilung und will die frischen Mittel zur schnellen Markeinführung des Analysegerätes nutzen. Creoptix CEO Matyas Vegh will Teile des frischen Kapitals aber auch für weitere Entwicklungen im Unternehmen nutzen. Geplant sei, innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einem Premium-Lieferanten von markierungsfreien Analysegeräten zu werden. Neben der Wirkstoffforschung sind auch die Life Sciences und die Materialforschung potenzielle Abnehmer der Creoptix Geräte.

Creoptix-Interferometer-GCI
Markierungsfreie Messungen mit „Grating Coupled Interferometry“. Quelle/Rechte: Creoptix AG

Ein markierungsfreies Verfahren

Viele biochemische Nachweisverfahren erfolgen heute indirekt und erfordern eine Art Markierung. Diese Markierung kann radioaktiv, fluoreszierend oder enzymatisch sein und muss mit speziellen Detektoren gemessen werden. Die Messung erfolgt hier also indirekt, nicht das Zielmolekül selbst sondern die gekoppelte Markierung wird quantitativ detektiert. Markierungsfreie Messverfahren wie das von Creoptix messen dagegen die Analyten direkt. Creoptix nutzt dazu einen Laserstrahl der in zwei gleiche Teile geteilt wird, wovon nur einer die Probe passiert. In Abhängigkeit von der Probenkonzentration kommt es zu Abweichungen des Laserstrahls nach dem Durchgang durch die Probe. Diese Abweichung vom Ausgangsstrahl lässt sich nach dem erneuten Zusammenführen der beiden Strahlen quantitativ erfassen. Durch den Vergleich des aufgezeichneten Laserstrahls mit und ohne Probe lässt sich die Konzentration eines Moleküls in der Probe exakt berechnen. Die nachfolgende Abbildung verdeutlich das Messprinzip der „Grating Coupled Interferometry“.

Autor/Autorin