Der gemeinsam von NRW.BANK und Initiativkreis Ruhr initiierte Gründerfonds Ruhr hat sein erstes Investment getätigt. Im Rahmen einer Serie-A-Finanzierung hat er gemeinsam mit dem VC-Investor coparion rund 2,6 Mio. EUR in die Fasciotens GmbH investiert. Das Essener Medizintechnik-Unternehmen hat eine innovative Therapie bei offenen Abdomen entwickelt. Der Gründerfonds Ruhr wurde gemeinsam von Initiativkreis Ruhr und NRW.BANK initiiert und ist der erste durch regionale Industrie- und Finanzunternehmen finanzierte, privatwirtschaftliche Frühphasenfonds des Ruhrgebiets.

Verfahren soll auch bei Säuglingen angewendet werden

Entwickelt wurde die neue Therapie „Fasciotens Abdomen“ von den Gründern und Geschäftsführern der Fasciotens GmbH, den Chirurgen Dr. Gereon Lill und Dr. Frank Beyer. Sie haben eine Vorrichtung entwickelt, die extern auf der Bauchdecke angebracht wird und die Bauchwandfaszien in einem Spannungszustand hält. Damit bieten sie eine Lösung für das chirurgische Problem des Bauchverschlusses nach einem offenen Abdomen. Lebensbedrohlich erkrankte Patienten können so mit gutem Erfolg behandelt werden.

Zukünftig soll das Verfahren auch bei Säuglingen mit einem angeborenen Bauchwanddefekt angewendet werden.

CE-Zulassung und erste klinische Tests geplant

„Die Beteiligung von Gründerfonds Ruhr und coparion in Höhe von rund 2,6 Mio. EUR ermöglicht uns, die CE-Zulassung und die erste klinische Anwendungsstudie zügig voranzutreiben, und den Markteintritt des ersten Produktes vorzubereiten“, sagt Dr. Frank Beyer. „Zusätzlich werden auch Mittel für die Entwicklung weiterer Produkte zur Verfügung gestellt.“

Die neue Therapie kommt demnach auch in der Praxis gut an. Prof. Dr. Krieglstein, Chefarzt der chirurgischen Klinik des St. Elisabeth Krankenhauses Köln-Hohenlind, erläutert: „Die Idee stammt aus der chirurgischen Praxis und überzeugt durch ihre Einfachheit. Auf Grund der Erkrankungsschwere der Betroffenen trifft die Behandlungsform auf einen immensen medizinischen Bedarf.“

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