Mit der Teilnahme am bundesweiten Businessplan-Wettbewerb legen die Teilnehmer den Grundstein für die Gründung ihres eigenen Unternehmens. Beim Science4Life Venture Cup wurden nun die besten Businesspläne ausgezeichnet und der Spezialpreis Energie vergeben.

Rekord-Bilanz: 82 eingereichte Businesspläne

Die Rekord-Bilanz der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup kann sich sehen lassen: In der diesjährigen Jubiläumsrunde wurde mit 82 eingereichten Businessplänen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Allzeithoch in der Geschichte von Deutschlands größtem branchengebundenen Businessplan-Wettbewerb verzeichnet. Die Schirmherren, der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung von Sanofi in Deutschland, konnten sich zudem darüber freuen, dass mit 1.049 Businessplänen, die in der gesamten Laufzeit des Wettbewerbs eingereicht wurden, die Tausendergrenze überschritten wurde. Sie zeichneten die Gründerteams mit den zehn besten Businessplänen in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main aus.

Forderung: Mehr technologieorientierte Start-ups!

„Wir brauchen mehr wissensbasierte, technologieorientierte Start-ups, die Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft beleben. Wir brauchen ihre Innovationen auf vielen Gebieten von der klimaschonenden Energieversorgung bis zum Gesundheitssystem“, sagte Tarek Al-Wazir. Dass auch internationale Unternehmen noch viel von den jungen Gründern lernen können, erklärte Prof. Dr. Jochen Maas während der Preisverleihung: „High-Tech-Gründer können frischen Wind in Unternehmen bringen, weil sie uns lehren, Dinge von einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.“

Der Spezialpreis für den besten Businessplan im Bereich Energie wurde von Wirtschaftsminister Al-Wazir und Dr. Markus Pfuhl, Chief Digital Officer (CDO) bei der Viessmann Group vergeben. „Durch den Science4Life Energy Cup können wir interessante Gründungen fördern. So unterstützen wir mit smarten Energielösungen die Energiewende“, so Dr. Pfuhl.

Geschäftsideen der aktuellen Wettbewerbsrunde

Die Vision von Kumovis aus Taufkirchen bei München ist, durch ein innovatives 3D-Drucksystem eine neue Generation von Medizinprodukten zu fertigen. Bereits in der Medizintechnik bewährte Kunststoffe können mit dem Kumovis-System individualisiert, dezentral und mit hoher Designfreiheit zu Medizinprodukten, beispielsweise Implantaten, verarbeitet werden.

Die Zellkultur biologischer Zellen ist eine Standardmethode vieler Forschungslabore. Die meisten Zellen werden heutzutage noch auf Plastikoberflächen gezüchtet – einer Oberfläche, die weder biochemisch noch biophysikalisch der ursprünglichen Umgebung der Zelle im menschlichen Körper ähnelt. Um das zu ändern und dadurch relevantere Ergebnisse zu ermöglichen, entwickelt denovoMATRIX aus Dresden neuartige Biomaterialien zur Beschichtung von Zellkulturträgern.

Blasenkrebs-Diagnostik ist derzeit invasiv und vor allem ungenau. UroQuant aus Bad Abbach verfügt über ein Panel aus mehreren Protein-Biomarkern mit sehr hoher Aussagekraft. Mit der neuen Technologie ist in Zukunft eine schnellere, sensitivere und nicht-invasive Diagnostik für Patienten möglich.

DNA ist der Bausatz aller Gene, also auch der Gene, die Antibiotikaresistenz verursachen. Somit enthält die DNA alle Informationen, um die Wirksamkeit von Antibiotika zu bestimmen. Diese Eigenschaft will Clemedi aus Zürich (Schweiz) nutzen, um für jeden Patienten auf Anhieb das richtige Antibiotikum zu finden.

Gewinner des Spezialpreises Energie ist in diesem Jahr MagnoTherm Solutions aus Darmstadt, die sichere, effiziente und leise Kühlaggregate für Kühltransporter und offene Kühldisplays entwickeln. Die Kühlaggregate sind umweltfreundlich, explosionssicher, lautlos und bis zu 40% Prozent energieeffizienter. Mit der kostengünstigen und skalierbaren Technologie kann die Magnetokalorik somit zum ersten Mal kommerzialisiert werden.

Auch bei den Plätzen 6 bis 10 ist das Potenzial der Einreichungen sehr hoch. Das spiegeln die Innovationen zur Optimierung der Therapie von Autoimmune- (ActiTrexx) und Krebserkrankungen (ScintHealth), zur Diagnose von Lympherkrankungen (Dicronis) und Entwicklungen für effizientere Wirkstoffscreenings (Aquarray) wider.

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