Laut aktueller Studie von Dealreporter, einen spezialisierten Nachrichten- und Analysedienst der Mergermarket Group, wird eine wachsende Bedeutung des Aktionärsaktivismus in Deutschland erwartet. Insbesondere die Aktivitäten, bei denen Kampagnen im Hintergrund und ohne Öffentlichkeit ablaufen, könnten in einigen Branchen künftig zu nehmen.

Immobiliensektor heißes Angriffsziel
Dabei zählen besonders der deutsche und österreichische Immobiliensektor zu den reifen Zielen für Aktionärsaktivisten. Unternehmen wie TAG Immobilien, Immofinanz und CA Immobilien Anlagen könnten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – entweder aufgrund des hohen Cash-Flows, oder weil sie mit einem Abschlag auf den Nettoinventarwert gehandelt werden. Aktivisten könnten bei diesen Unternehmen auf eine größere betriebliche Effizienz oder eine Portfoliorestrukturierung pochen. Diese Faktoren könnten zudem zu einer weiteren Konsolidierung in der Branche führen.

„Der Aktionärsaktivismus in Deutschland konzentriert sich in der Regel auf Beherrschungsverträge und Squeeze-out-Szenarien, bei denen Hedge-Fonds nach Preisbeulen suchen, die das deutsche Übernahmerecht erlaubt. Zukünftig könnten jedoch andere Formen des Aktivismus in den Mittelpunkt rücken“, erklärt Lucinda Guthrie, Global Editor bei Dealreporter.

Deutsche Großkonzerne im Mittelpunkt
Die Studie zeigt außerdem, dass Marktbewegungen von hochkarätigen aktivistischen Investoren in Deutschland registriert worden seien, unter anderem bei Bilfinger, ThyssenKrupp und Adidas. Ein beachtenswerter Aktivist sei in diesem Zusammenhang der schwedische Investor Cevian Capital, mit Beteiligungen an Bilfinger und ThyssenKrupp. Dabei folge der Investor immer der gleichen Strategie: Anteile kaufen, Macht ausweiten und unrentable Geschäftszweige verkaufen. Cevian sei ein typisches Beispiel für den Hintergrundaktivismus, der in Deutschland immer stärker zunimmt, heißt es in der Studie.

Dealreporter ist ein spezialisierter Nachrichten- und Analysedienst der Mergermarket Group und liefert Berichte über aktuelle und erwartete Unternehmensereignisse sowie M&A-Trends, ereignisgesteuerte besondere Situationen, Unternehmenskredite sowie Equity- und Debt Capital-Markets-Transaktionen.

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