Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) ist die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds im vergangenen Jahr stabil geblieben. Im Jahresdurchschnitt lag sie bei knapp 9 Mio. – auf demselben Stand wie im Jahr zuvor.

Aktien- und Aktienfondsbesitzer 2016 auf stabilem Niveau.
Aktien- und Aktienfondsbesitzer 2016 auf stabilem Niveau. Quelle: Deutsches Aktieninstitut (DAI).

Dies entspreche in etwa jedem siebten Bürger im Alter über 14 Jahre. Auffällig ist jedoch, dass die Entwicklungen im ersten und zweiten Halbjahr 2016 unterschiedlich ausfielen: Während es im ersten Halbjahr durchschnittlich rund 8,5 Mio. Aktionäre und Aktienfondsanleger gab, waren es im zweiten Halbjahr etwa 9,4 Mio – womit dies der höchste Stand auf Halbjahresbasis seit dem ersten Halbjahr 2012. Dies sei ein erfreuliches Zeichen für die Aktienkultur in Deutschland, so Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des DAI.

Aktien bei Jüngeren zunehmend  attraktiv

Ebenso erfreulich: Bereits im zweiten Jahr in Folge gibt es bei der Zahl der Aktienbesitzer im Alter unter 40 Jahren eine Zunahme – dieses Mal um 87.000. Dennoch ist die Aktionärsquote von gerade einmal 14% viel zu niedrig und liegt weiter deutlich unter den bisherigen Höchstständen. Eine positive Aktienkultur könne jedoch viele gesellschaftliche Probleme lösen, so das DAI. „Nur mit Aktien und Aktienfonds werden wir es schaffen, die Schwächen der staatlichen Rente zu kompensieren“, betont Bortenlänger.

Wer in der Vergangenheit 30 Jahre lang monatlich einen Sparbetrag von 50 EUR in Aktien investiert habe, konnte damit laut Rechenbeispiel des Deutschen Aktieninstituts im Durchschnitt eine Zusatzrente von 870 EUR im Monat erzielen, die 20 Jahre lang gezahlt wird. Das entspricht einer Rendite auf das eingesetzte Geld von über 9% pro Jahr. Im Vergleich zu klassischen Geldanlagen, wie festverzinslichte Wertpapiere, wären es angesichts des aktuellen Zinsniveaus von höchstens 2% dagegen maximal 125 Euro.

Politik ist gefordert

„Die Politik darf unsere Ergebnisse nicht ignorieren und muss mehr dafür tun, dass die Aktie in der Altersvorsorge einen festen Platz erhält“, betont Bortenlänger.  Das DAI hat dazu im November 2016 ein „Förderkonzept Altersvorsorge“ vorgelegt, das gezielt Anreize für mehr Aktiensparen setzen soll.

Die Studie zu den aktuellen Aktionärszahlen finden Sie hier.

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