Das biopharmazeutische Unternehmen WILEX AG musste im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Einbußen hinnehmen. Im Rahmen der Vorstellung der Finanzergebnisse und des Geschäftsberichts für das Jahr 2014 vermeldete der Konzern einen Erlös aus Umsatz und sonstigen Erträgen von insgesamt 5,0 Mio. EUR im Vergleich zu 19,1 Mio. EUR im Vorjahr. Nach Firmenangaben sind die betrieblichen Aufwendungen aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen am Standort München von 24,1 Mio. EUR in 2013 auf 10,6 Mio. EUR in 2014 gesunken. Der Jahresfehlbetrag belief sich demnach auf 5,7 Mio. EUR (2013: 5,0 Mio. EUR).

Im vergangenen Jahr wurde am Standort München ein Restrukturierungsprogramm durchgeführt. Das Programm umfasste die Einstellung aller Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und Reduzierung der Belegschaft um rund 80%, die Beendigung von Verträgen sowie die Vermietung von Teilen der bestehenden Räumlichkeiten. Da der Kurs der WILEX-Aktien für mehrere Monate unter dem Nominalwert von 1,00 EUR lag, beschloss die Hauptversammlung im Mai 2014 eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis von 4:1, um die technischen Voraussetzungen und die Flexibilität für etwaige Kapitalmaßnahmen zu schaffen. Im Juli wurde die Kapitalherabsetzung wirksam, die zu einem neuen Grundkapital von 7.818.876 auf den Inhaber lautende Stückaktien führte.

Als Folge der strategischen Neuausrichtung von WILEX musste im Mai 2014 die Zusammenarbeit zwischen WILEX und UCB für die MEK- und PI3K-Inhibitoren sowie für drei präklinische Antikörperprojekte im gegenseitigen Einvernehmen beendet werden. Ebenfalls beendet hat WILEX die Vermarktungspartnerschaft mit IBA, gleichzeitig erhielt WILEX die weltweiten Rechte am Diagnostikum REDECTANE(R) zurück. Auch wurden die Rechte zur Entwicklung und Kommerzialisierung des Produktkandidaten MESUPRON(R) an die chinesische Link Health Group (für China) und die israelische RedHill Biopharma (Rest der Welt) vergeben.

Positiv vermelden konnte WILEX die Erweiterung einer Lizenzvereinbarung zwischen Heidelberg Pharma und Roche für die WILEX-ADC-Technologie. Hintergrund ist die Anwendung der Technologie Roche Antikörper. Ziel ist es, neuartige Antikörper-Amanitin-Konjugate (ATACs) zu identifizieren und zu entwickeln. Die ATACs basieren auf der patentierten Technologie von Heidelberg Pharma, das Toxin α-Amanitin an Antikörper zu binden.

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet die Firma Umsätze und sonstige Erträge zwischen insgesamt 4,0 Mio. EUR und 6,0 Mio. EUR (2014: 5,0 Mio. Euro) Die betrieblichen Aufwendungen werden sich nach der derzeitigen Planung in einem Korridor von 7,0 Mio. EUR bis 10,0 Mio. EUR bewegen und damit unter dem Berichtsjahr (10,6 Mio. EUR) liegen. Für 2015 wird ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen -2,0 Mio. EUR und -5,0 Mio. EUR erwartet (2014: -5,6 Mio. EUR).

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