Der Tübinger Beteiligungsfinanzierer SHS prüft nach eigenen Angaben den Börsengang zweier Medizintechnik-Portfoliounternehmen. Um welche Unternehmen es sich dabei handele, wurde indes nicht bekannt. Gegenüber Medienvertretern äußerte SHS-Geschäftsführer Hubertus Leonhardt jedoch, es seien bereits mehrere Investmentbanken zu Präsentationen eingeladen worden. Auch der Ort des Börsengangs sei noch nicht festgelegt. Der Deutschen Börse in Frankfurt räumte Leonhardt jedoch geringe Chancen ein. Ein Börsengang sei demnach nur im Ausland denkbar.

„Es gibt zwei Unternehmen, die aus unserer Sicht auch grundsätzlich börsenreif sind und die die Chance haben, in den nächsten zwölf bis 24 Monaten attraktiv für eine Börseneinführung zu sein“, sagt Leonhardt. „Wir sprechen mit Investmentbanken über bestimmte Unternehmen. Wir zeigen denen grundsätzlich das Portfolio, und dabei zeigt sich dann, dass das Interesse bei zwei, drei Unternehmen höher ist als bei anderen Unternehmen.“

Im Jahr 2008 hatte SHS seinen dritten Fonds aufgelegt, aus dem inzwischen sämtliche Mittel in ein Dutzend Unternehmen investiert sind. „Einige von diesen Unternehmen wären jetzt exitreif“, betont Hubertus Leonhardt. Als Grund für die geringen Chancen auf einen IPO an der Deutschen Börse in Frankfurt nannte Leonhardt die geringe Nachfrage von Investoren. Eine Ursache sei die mangelnde Orientierung von Altersversorgungseinrichtungen an Aktiengeschäften. „Solange die Altersversorgungseinrichtungen aus dem Versicherungsbereich eine Aktienquote von vielleicht 4% haben und die nicht auf 10 oder 20% hochfahren, so lange wird sich keine Belebung des IPO-Geschäfts einstellen“, urteilt Leonhardt.

SHS will erst nach den Präsentationen der angesprochenen Investmentbanken über einen definitiven Börsengang entscheiden. Zeitgleich wird auch die Möglichkeit über den Verkauf an einen strategischen Investor nachgedacht. Die tatsächlichen Vorbereitungen für einen IPO sollen in frühestens sechs Monaten beginnen, sobald man sich für eine Investmentbank entschieden hat.

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