Laut aktueller Vergütungsstudie von Korn Ferry sowie des IR Clubs sind die durchschnittlichen Gehälter von Investor-Relations-Spezialisten  seit 2015 um knapp 8% gestiegen.

Leiter von IR-Abteilungen können ein Gehaltsplus von fast einem Fünftel (knapp 18%) verbuchen und kommen auf ein durchschnittliches Jahresgrundgehalt von rund 140.000 EUR. Wichtigster Faktor für die Höhe des Gehalts: die Marktkapitalisierung des Arbeitgebers. Für Leitungsfunktionen in Konzernen werden in der Spitze Grundgehälter von mehr als 240.000 EUR bezahlt.

Lohn steigt mit zunehmender MarketCap

„Eine IR-Position gilt nach wie vor als eine der bestbezahltesten Kommunikationsfunktionen in Unternehmen“, betont Andreas Jäger, Senior Client Partner und Head of Financial Services bei Korn Ferry. „Dabei steigt der Wert mit zunehmender Marktkapitalisierung deutlich. IR-Chefs von weltweiten Großkonzernen verdienen allein im Grundgehalt das Doppelte im Vergleich mit ihren Kollegen in kleinen Kapitalgesellschaften. Auch auf der Mitarbeiterebene lassen sich Gehaltsunterschiede von bis zu 60.000 Euro Grundgehalt feststellen.“

Die Hälfte aller Befragten – mit einer Grundgesamtheit vom Referenten bis hin zum Leiter der IR-Abteilung – verdient mehr als 100.000 EUR Grundgehalt. Etwa 9% kommen dabei auf mehr als 160.000 Euro. Dabei verdient ein IR-Referent durchschnittlich 67.000 Euro, ein Manager 79.000 Euro, ein Director 110.000 Euro sowie ein IR-Abteilungsleiter 140.000 Euro.

Unabhängig vom Lohn, winken einem Großteil der IR-Spezialisten weitere „Goodys“ zu: 64% der Befragten erhalten zusätzliche Leistungen zur Altersvorsorge, mehr als die Hälfte (54%) haben einen Firmenwagen angeboten bekommen, 21% verfügen über eine Lebens- oder Hinterbliebenenversicherung ihres Arbeitgebers und bei 16% übernimmt dieser Kosten für Mitgliedschaften in Business- und Sportclubs. Überraschend aber: Nur 48 Prozent erhalten zusätzliche Leistungen zur Finanzierung von beruflichen Weiterbildungen.

Kein Beruf sondern Berufung

Die Studienergebnisse zeigen auch: Für nicht ganz die Hälfte (43%) ist IR nicht nur ein Job, sondern Berufung. Sie planen, ihre gesamte Karriere im IR-Bereich zu verbringen. 48% dagegen wissen noch nicht sicher, wie lange sie den IR-Beruf ausüben werden. Und für 13% steht fest, dass IR nur eine Durchgangsstation ist. Rund 42%  der Befragten könnten sich auch vorstellen, einmal selbst als CFO tätig zu sein – bei 43% der direkte IR-Vorgesetzte zu werden. Chef der Unternehmenskommunikation ist nur für 14% der Befragten eine relevante Position, die gleiche Anzahl wäre einem Wechsel zu Corporate Finance nicht abgeneigt. Eine verschwindende Minderheit von fünf Prozent hält sich für CEO-geeignet.

„IR-Spezialisten haben häufig einen breiten Background was gut zu ihrem sehr breiten Aufgabenspektrum passt“, sagt Andreas Jäger. „Das qualifiziert sie auch für unterschiedliche Tätigkeiten nach ihrer IR-Karriere.“ Zwar ist mit 22% der größte Teil direkt in die IR eingestiegen. Fast ein Fünftel (19 %) kommt aus Corporate Finance, 15%  haben vorher in der Unternehmenskommunikation gearbeitet, elf Prozent kommen aus Beratungsunternehmen, jeweils 9% waren Analysten oder Investment Banker und sieben Prozent kommen aus Strategieabteilungen. Sogar ehemalige Marketing- und Vertriebsleute ist der Einstieg in die IR gelungen.

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