Beim zehnjährigen Jubiläum der Buse Awards wurden vier junge Nachwuchsjuristen und ein -wirtschaftsredakteur der WiWo im 49. Stock des Commerzbank-Towers ausgezeichnet.

Die diesjährige Preisverleihung standen ganz im Zeichen des zehnjährigen Jubiläums. Im 49. Stock des Commerzbank-Tower wurden vier junge Nachwuchsjuristen und ein Nachwuchs-Wirtschaftsjournalist für ihre eingereichten Essays bzw. herausragende Artikel geehrt.

Neben einer großen Zahl an Essays, die von Studenten und Young Professionals eingereicht wurden, hatten auch Wirtschafts- und Finanzjournalisten Beiträge eingesendet. Daneben sichtete die Jury von GoingPublic Media in Eigenregie zudem weitere publizierte Artikel.

Den Auftakt bildete der Vortrag vom „Hausherrn der Commerzbank“ Norbert Lembeck, der auf die Besonderheiten des Commerzbank-Towers hinwies – dem ehemals höchsten Gebäude Europas. So gebe es in dem 259 Meter hohen „Tower“, in dem weit mehr Stahl stecke als im Eiffelturm, keine Klimaanlage, sondern ein ausgeklügeltes Kühldecken-System mit Wasserkreislauf.

Der Vorstand und Gründer der GoingPublic Media AG, Markus Rieger, verwies im Anschluss auf die unterschiedlichen Länder, in denen die Buse Awards im vergangenen Jahrzehnt schon verliehen wurden, darunter etwa Spanien und Portugal.

In einem ausführlichen Vortrag erklärte Christian Hoppe, der Gründe des vor kurzem gestarteten main incubators, den Gästen, was es mit dem Inkubator der Commerzbank auf sich hat und wie dieser mit FinTech-Startups zusammenarbeiten würde. So warb er vor den Nachwuchskräften nicht nur mit einer Finanzierung von bis zu 10 Mio. EUR, sondern auch mit dem Zugang zu einer kompletten Infrastruktur und knapp 15 Mio. Privat- und einer Million Geschäftskunden.

Frosta, Mittelstandsanleihen und Crowdfunding

Das Thema Unternehmensfinanzierung hat auch die diesjährigen Themen bestimmt, so gab es eingereichte Essays zum Frosta-Urteil, zu Crowdfunding und dem Mittelstandsanleihenmarkt.

Ihren Aufsatz widmete die spätere Gewinnerin Katharina Victoria Pelzer dem Frosta-Urteil. Die 21-jährige hatte schon in der Schulzeit zwei Klassen übersprungen und mit 17 das Studium der Rechtswissenschaften begonnen – zwei Semester in Sibirien inklusive.

Den zweiten Platz belegte Christian Werthmüller mit seinem Essay über die Regulierung des Crowdfundings. Der Diplomjurist war schon 2012 Gewinner in der Kategorie „Bester Vortrag“. Die drei Erstplatzierten erhielten jeweils 1.000, 750 und 500 EUR.

Ein Vortrag über das Frosta-Urteil brachte Marc Engelmann den Publikumspreis für den besten Vortrag ein. Für seinen Essay hatte er empirisch beleuchtet, was mit Aktienkursen bei De-Listings geschieht – und fand heraus, dass die Bekanntgabe des Rückzugs von der Börse heftige Kurseinbrüche zur Folge haben könne, ganz im Gegensatz nämlich zu einer Studie, auf die sich das Gericht bei der Begründung des umstrittenen Frosta-Urteils seinerzeit stützte.

Der Preis für den Nachwuchsjournalisten ging an Florian Zerfaß aus dem Investigativ-Team der WirtschaftsWoche. Er erhielt den mit 2.000 EUR-dotierten Journalistenpreis für eine mehrseitige im Frühjahr erschienene Titelgeschichte über die Nebeneinkünfte deutscher Richter. Für den Investigativartikel hatte er nach eigenen Angaben über ein halbes Jahr recherchiert – bislang übrigens ohne richterliche Aufforderung zur Gegendarstellung oder Unterlassungsklage. Zerfaß erhielt den Preis zum zweiten Mal, kann im nächsten Jahr aufgrund des Auswachsens aus der „Nachwuchs“-Definition allerdings auch nicht noch einmal berücksichtigt werden.

Beim Flying Buffet im Anschluss gab es noch angeregte Gespräche zwischen Teilnehmern und Preisträgern – so hielten die meisten noch bis nach Mitternacht die Stellung in der Panorama-Etage weit über den Dächern Frankfurts und irdischen Problemen, wie etwa einem zuletzt meistens fallenden DAX.

Die Buse Awards wurden in Zusammenarbeit von der Kanzlei Buse Heberer Fromm, dem GoingPublic Magazin und der European Law Students‘ Association (ELSA) verliehen. 

 

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