Schon mehrfach hatten wir auf der Webseite von GoingPublic und auch in der Sonderausgabe Biotechnologie über das Unternehmen immatics biotechnologies GmbH berichtet. So erhielt immatics im Juli 2013 im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes 6 Mio. EUR zur Entwicklung einer personalisierten Therapie gegen Hirntumore. Im Oktober 2013 konnte die insgesamt 34 Mio. EUR schwere Serie D Finanzierung abgeschlossen werden.

In der letzten Tranche der vierten (Serie D) Finanzierungsrunde flossen nun noch einmal 22 Mio. EUR in die „Kriegskasse“ des Krebsspezialisten. An der Finanzierungsrunde waren hochkarätige Investoren wie beispielsweise dievini Hopp Biotech Holding, Wellington Partners, AT Impf GmbH und andere beteiligt.

Mit dem Slogan „aktiv gegen Krebs“ entwickelt das Unternehmen eine Reihe innovativer Therapien gegen bösartige Tumoren. Im Fokus steht aktuell der Impfstoff IMA901 gegen Nierenkrebs der mit einem Teil der frischen finanziellen Mittel nun zur Marktreife geführt werden soll. In der laufenden Phase-III-Zulassungsstudie wird IMA901 mit dem Tyrosinkinase-Hemmer Sunitinib, was von Pfizer unter dem Handelsnamen Sutent vermarktet wird, an Patienten mit lokal fortgeschrittenem und metastasiertem Nierenkrebs getestet.

Primärer Endpunkt der Studie ist das Überleben unter der Kombinationstherapie im Vergleich zur Sutent-Monotherapie. Nachdem das unabhängige Komitee Data Safety Monitoring Board sich nach Bekanntgabe der Zwischenergebnisse für die Fortführung der Studie ausgesprochen hat, steht der Fortführung nun nichts mehr im Weg. Finale Daten dieser Zulassungsstudie werden schon im nächsten Jahr erwartet.

IMA901 und XPRESIDENT
IMA901 zählt zu den therapeutischen Impfstoffen. Der Wirkstoffkandidat besteht aus 10 Tumor-assoziierten Peptiden (TUMAPs), die in einer sehr großen Zahl von Patienten mit Nierenkrebs nachweisbar sind. Peptide bestehen wie Proteine aus einer Aneinanderreihung von Aminosäuren, diese sind in Peptiden aber in geringerer Anzahl vorhanden.

Neben der Weiterentwicklung von IMA901 sollen weitere Mittel in die Technologie-Plattform XPRESIDENT fließen und so das „Humane Immunopeptidom-Programm“ und das Patent-Portfolio ausgeweitet werden. Schwerpunkt dieses Programms ist die Suche nach neuen Zielstrukturen, die bei Krebs eine Rolle spielen und sich als Ziele (Targets) für innovative Krebsimmuntherapie-Ansätze eignen.

Dabei sind vor allem solche Targets von Interesse, die sich auf Tumorgewebe, nicht aber auf gesunden Zellen finden lassen. Dazu analysiert immatics mit XPRESIDENT krankes und gesundes Gewebe. Die verschiedenen identifizierten Zielstrukturen, die als eine Art spezifisches Navigationssystem für körpereigene T-Zellen agieren, sollen im Rahmen weiterer Entwicklungen dann in verschiedene Immuntherapien überführt werden.

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