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Nachdem das Secondaries-Team bestehend aus Chris Davis, Steven Kroese und Lars Honegger am 1. Dezember vergangenen Jahres seine Tätigkeit bei Bellevue aufgenommen hat, lanciert die Asset-Management-Boutique ihren ersten PE Secondaries Fonds.

„Ganz nach dem Motto ‚Small is beautiful‘ fokussieren wir uns auf ein Marktsegment, das viele Marktteilnehmer nicht auf dem Radar haben. Während sich größere Private-Equity-Secondaries-Player mit kleineren Transaktionen in der Größenordnung von 1 Mio. bis 30 Mio. USD gar nicht erst beschäftigen, sehen wir gerade hier hohes Potenzial für eine Alpha-Generierung“, sagt Steven Kroese die Strategie des neuen Fonds.

Bellevue: „Es herrscht ein Käufermarkt“

Ganz entscheidend sei dabei die Qualität der Fondsanteile, in die investiert wird. Darüber hinaus gelte es, in diesem ineffizienten Segment des Marktes über das Netzwerk des Teams Anlageopportunitäten zu identifizieren und zu nutzen sowie das Portfolio effektiv zu diversifizieren und zu verwalten. Der Fonds ist global ausgerichtet und investiert vor allem in den USA und Europa. Mit der Strategie werde eine mit Primary-Buyout-Fonds vergleichbare Rendite bei wesentlich höherer Sicherheitsmarge angestrebt, so die Verantwortlichen.

Anders als bei öffentlichen Märkten sei der Zugang zum Dealflow und zu den richtigen Gegenparteien entscheidend für den Erfolg im Secondaries-Markt. Eine weitere wichtige Rolle spiele der technologische Aspekt. Die Verwendung von quantitativen Finanzmodellierungs- und Bewertungstools in Kombination mit der systematischen Sammlung einer sehr hohen Anzahl von Datenpunkten ermögliche eine überdurchschnittlich effiziente und präzise Analyse und Angebotskalibrierung.

Davis, Kroese und Honegger werden von Jan Kollros, dem Leiter des Private-Markets-Bereichs bei Bellevue und CEO der zu Bellevue gehörenden adbodmer, unterstützt.

„Die Abschläge zum Nettoinventarwert als auch das Angebot auf dem Sekundärmarkt nehmen zu. Cashflows von PE-Fonds sind bereits jetzt netto-negativ. Wie der Rekordbestand an ‚Dry Powder‘ vermuten lässt, dürften die Kapitalabrufe weiter zunehmen. Folglich wird auch der strukturelle Verkaufsdruck auf die Anleger (Limited Partners) wahrscheinlich anhalten“, kommentiert Lars Honegger die derzeitige Situation auf dem Private-Equity-Sekundärmarkt.

„Schon heute werden Anteile von Private-Equity-Fonds auf dem Sekundärmarkt aus Motiven verkauft, die nichts mit der Performance und der Qualität der Investments zu tun haben, sondern beispielsweise mit steigendem Liquiditätsbedarf einzelner Investoren“, fügt Chris Davis an. Dies sei eine sehr interessante Ausgangslage, die erstklassige Anlageopportunitäten eröffnet, die man in einem stabilen und diversifizierten Portfolio mit hohem Wertschöpfungspotenzial zusammenführen wolle.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.