Die EU Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament haben mit Mifid II neue Richtlinien zur Regulierung der Finanzmärkte verabschiedet. Ziel sei die Eindämmung von Hochfrequenzhandel und Spekulationen über Nahrungsmittel. Bis Ende 2016 sollen die Richtlinien von Banken und Unternehmen umgesetzt werden.

Laut Michel Barnier, dem französischen EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, werde mit Mifid II die Schaffung eines „offenen und verantwortungsvollen“ Finanzsystems aktiv vorangetrieben, um das Vertrauen der Anleger nachhaltig zu stärken. Die Regulierungsmaßnahmen sehen u.a. vor, dass beim High-Frequency Trading, kurz HFT, wirksame Notfallvorkehrungen der Unternehmen getroffen werden, um außer Kontrolle geratene Transaktionen zu verhindern. Dadurch sollen kurzzeitige Crashs der Aktienindizes, verursacht von Kauf- und Verkaufstransaktionen mit Hilfe von Datenanalyse-Algorithmen in Abständen von wenigen Mikrosekunden, verhindert werden. Künftig von Unternehmen verwendete Algorithmen müssen nun behördlich getestet und autorisiert werden.

Neben der Entschleunigung des Handels werden die Spekulationen mit Nahrungsmitteln deutlich eingedämmt. Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold erklärt hierzu: „In Europa wird es keine grenzenlose Spekulation mehr geben in diesem Bereich. Stattdessen setzen wir harte Limits, wie viel Finanzkapital in Mais, Weizen und andere Nahrungsmittel investieren werden darf.“

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