Deutsche institutionelle Investoren legen ihr Geld wieder verstärkt in heimische Nebenwerte-Titel an. Das ist eines der Ergebnisse aus der Studie „Wem gehört der börsennotierte Mittelstand? Update 2016“ von cometis in Kooperation mit Ipreo. In dieser wurde die Aktionärsstruktur der Unternehmen analysiert, die in den drei Nebenwerte-Indizes MDAX, SDAX und TecDAX notiert sind.

Aktionärsstruktur nach Regionen SDAX. Quelle: cometis/Ipreo
Aktionärsstruktur nach Regionen SDAX. Quelle: cometis/Ipreo

Demnach lagen zum Ende des dritten Quartals 2015 zwar weiterhin 17% des institutionell gehaltenen Streubesitzes aller MDAX-Unternehmen bei heimischen Investoren, allerdings konnten diese ihre Anteile im SDAX und im TecDAX ausbauen. So erhöhte sich der Anteil deutscher Anleger an SDAX-Werten von 23% auf 25%. Um ebenfalls zwei Prozentpunkte auf 28% stieg ihr Anteil im TecDAX.

Nichtsdestotrotz liegen in allen drei Indizes weiterhin nordamerikanische Anleger auf Platz eins – auch wenn sie sich diesen im SDAX sowohl mit britischen/irischen und deutschen Anlegern teilen müssen. Vor allem der MDAX scheint bei Nordamerikanerin beliebt zu sein: Ihr Anteil am „German Mittelstand“ erhöhte sich innerhalb der Jahresfrist von 30% auf 33%. 

Der norwegische Staat führt mit 4,7 Mrd. Euro über alle drei Indizes hinweg weiterhin die Investorenliste an. Der größte Anteil entfällt mit 3,3 Mrd. EUR auf den MDAX. Bei SDAX- und TecDAX-Werten rangiert der norwegische Staatsfonds auf Rang zwei bzw. drei.

Allianz Global Investors liegt bei allen drei Indizes auf Position eins oder zwei. Bei TecDAX-Werten führt die Deutsche Asset & Wealth das Investorenfeld sogar an.

Ein weiteres spannendes Ergebnis der Studie: Index-Fonds, die den drittwichtigsten Investment Style darstellen, konnten ihre Position in allen drei Indizes ausbauen. Vor allem im MDAX mit 16% (30. September 2014: 14%) und im TecDAX mit 12% (30. September 2015: 11%) ist ihr Anteil zum Stichtag erneut gestiegen.

Wertorientierte Anleger liegen in den jeweiligen Indizes weiterhin auf Rang zwei hinter Growth-Investoren. Insbesondere Capital World trat als Verkäufer in Erscheinung.

 „Der Trend bestätigt sich, dass Indexinvestoren zulasten der klassischen Fondsgesellschaften weiter an Bedeutung gewinnen. Für die Small- und Midcap Unternehmen bedeutet dies, den strategischen Fokus der Investor Relations-Arbeit auch auf eine Indexzugehörigkeit zu legen. Dies wiederum setzt ein Listing im Prime Standard voraus und erfordert auch eine aktive Kapitalmarktkommunikation, um die Mindestkriterien bei Free Float-Marktkapitalisierung und Liquidität der Aktie zu erfüllen. Damit bleibt die Bedeutung der Investor Relations uneingeschränkt hoch“, erklärt cometis-Vorstand Ulrich Wiehle.

Die detaillierten Studienergebnisse finden Sie hier: http://bit.ly/1PhwQa1.

Autor/Autorin