Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 20,2 Mio. Stückaktien, die vollständig aus einer Kapitalerhöhung stammen. Zusätzlich steht ein Greenshoe von 3,03 Mio. Aktien bereit. Der Free Float nach Ausübung des Greenshoe liegt damit bei etwa 18 %. Begleitet wird der Börsengang von Morgan Stanley Dean Witter (Lead), Deutsche Bank, Salomon Smith Barney und der Commerzbank.

QS Communications entwickelt und vertreibt ihr Produkt „Speedway“ für SDSL-Zugänge zum Internet. Die SDSL-Technologie (Symmetric Digital Subscriber Line) ermöglicht High-Speed-Internetzugänge mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 144 Kbit/s bis zu 2,3 Mbit/s (gegenüber 64kbit/s der ISDN-Technologie). Bis Ende des Jahres will QSC ein Hochgeschwindigkeitszugangsnetz in 40 deutschen Städten aufbauen. Damit hat QSC nach eigenen Angaben einen Vorsprung vor seinen Konkurrenten von bis zu 9 Monaten.

Da QSC sich erst im letzten Herbst auf Breitband-Übertragungstechnologie spezialisiert hat, waren im vergangenen Jahr auch keine nennenswerten Umsätze zu verzeichnen. Im laufenden Geschäftsjahr sind 15 Mio. Euro Umsatz geplant. Bis 2004 soll dieser auf rund 713 Mio. Euro ausgedehnt werden. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum (CAGR) für diesen Zeitraum von rund 160 % p.a. Mit dem ersten Gewinn rechnet das Unternehmen erst 2003.

Überspitzt ausgedrückt: QSC ist zum Wachsen verdammt. Das Unternehmen hat sich hohe Ziele gesetzt. In einem äußerst zukunftsträchtigen Markt wollen sie als „First Mover“ möglichst schnell einen hohen Marktanteil aufbauen. Gelingt das Vorhaben, dann stehen die Chancen gut, überproportional zu profitieren. Dafür müßten aber mindestens für die nächsten zwei Jahre Umsatzsteigerungen von über 200 % realisiert werden. Wird das hochgesteckte Ziel nicht erreicht, droht ein herber Verlust. Einen Umsatz von 60 Mio. Euro für 2001 angenommen, ergibt sich ein maximales KUV zur Emission von etwa 36, was angesichts der immer noch labilen Marktverfassung äußerst ambitioniert ist. Anleger mit Pioniergeist könnten belohnt werden, trotzdem bietet es sich an, vor einem Engagement die ersten Geschäftszahlen abzuwarten.

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