Der Vakuumspezialist Pfeiffer Vacuum geht gestärkt aus der abgewehrten Übernahme der Busch-Gruppe hervor: Im vergangenen  Geschäftsjahr stieg der Gesamtumsatz um 5% auf rund 474 Mio. EUR an. Auch für die Folgejahre zeigt sich der Technologiekonzern aus Aßlar zuversichtlich.

Das Nettoergebnis 2016 stieg um 12% auf 47 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 14,3% (2015: 13,5%). Bemerkenswert ist vor allem der starke Anstieg des Umsatz im asiatischen Raum: Hier konnte für 2016 ein Plus von 15% auf knapp 175 Mio. EUR verzeichnet werden. Das Asiengeschäft profitierte vor allem vom stärkeren Fokus auf Key Accounts, die auch im Rahmen der Strategie 2020 weiter fortgesetzt werden sollen.

Die Dividende für das vergangene Jahr soll von 3,20 Euro je Aktie auf 3,60 Euro ebenfalls steigen.

„Wir kämpfen für Pfeiffer Vacuum“

Ein weiteres wesentliches Element der Strategie 2020 sei das Wachstum durch ausgewählte Akquisitionen. „Pfeiffer Vacuum wird daher auch weiterhin seine Bilanzstärke aktiv für atrraktive Zukäufe nutzen und eine wesentliche Rolle in der derzeitigen Konsolidierung des Vakuumindustrie spielen“, wie der TecDAX-Konzern auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Pfeiffer Vacuum-CEO Manfred Bender stellt sich den Fragen der Journalisten auf der Bilanz- und Pressekonferenz.
Pfeiffer Vacuum-CEO Manfred Bender stellt sich den Fragen der Journalisten auf der Bilanz- und Pressekonferenz.

Besonders nach dem geplatzten Übernahmeversuch durch den Mitbewerber Busch sehe man sich gut gerüstet für die nächste Zeit: „Durch die Beendigung des Übernahmeangebots haben sich unsere Handlungsspielräume deutlich verbessert„, erklärte Pfeiffer Vacuum-CEO Manfred Bender. „Es bleibt aber die Sorge, dass Busch auf unserer ordentlichen Hauptversammlung am 23. Mai Entscheidungen durchsetzt, die gegen das Unternehmensinteresse und unsere Aktionäre gerichtet sind.“ Er plädiere daher für eine hohe Beteiligung der Aktionäre auf der HV, denn Pfeiffer soll unabhängig bleiben. Aktuell hält Busch einen Minderheitsanteil von 29,9%.

Weiterhin prüfe der Vorstand in den kommenden sechs Monaten die Übernahme-Option. Ein Kampf zwischen Pfeiffer Vacuum und Busch habe es jedoch ausdrücklich nicht gegeben: „Wir kämpfen für Pfeiffer Vacuum und unsere Aktionäre, aber nicht gegen Busch“, betonte Bender.

Ausblick

Durch neue Maßnahmen im laufenden Sparprogramm will Pfeiffer 2018 und 2019 jeweils zusätzlich zwischen 5 und 7 Mio. EUR Kosten einsparen.  Für 2017 erwartet der Vakuumspezialist außerdem einen deutlichen Umsatzanstieg gegenüber 2016 und wolle diese positive Entwicklung auch 2018 fortsetzen.

Der Aktienkurs von Pfeiffer-Vacuum stiegt am Vormittag um 5% – die MarketCap liegt aktuell bei rund 1 Mrd. EUR.

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