Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat gemeinsam mit dem Medizintechnikcluster Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) und der innosabi GmbH die Innovationsplattform „Open Innovation für nachhaltige Gesundheitslösungen“ eingerichtet. Ziel dieser offenen Innovationsplattform ist es, wertvolle Zuarbeiten von externen Wissenschaftlern und Entwicklern zu erhalten, um offene Forschungs- und Entwicklungsfragen zu lösen, die in den betroffenen Unternehmen selbst nicht oder nur unzureichend gelöst werden können.

In der Testphase stellten drei Unternehmen zunächst insgesamt vier medizintechnische Projekte aus den Bereichen Radiologie, Bildgebung und Vermarktung zur Bearbeitung auf die Plattform. In der Folge wurden für alle Projekte Lösungen gefunden, die die Auftragsteller zufriedenstellten. Insgesamt 34 Lösungen für alle vier Fragestellungen wurden eingereicht. Schließlich wurde anhand der eingereichten Ideen ein Prototyp für einen kostengünstigen und handlichen Musterprojektor konstruiert, der für 3D-Darstellungen in der Medizin verwendet werden kann.

Auf der Innovationsplattform treffen Nachfrage und Angebot zusammen. Unternehmen können ihre Forschungs- und Entwicklungsfragen einstellen – für die beste Lösung gibt es ein Preisgeld. Das Angebot gelangt über zielgruppenspezifische Verteiler zu externen Experten – bundesweit und sogar international. Dabei handelt es sich um Studierende und Doktoranden, aber auch um Angestellte und Unternehmer. Die Nutzungsrechte für die effizienteste Lösung bleibt beim Unternehmen. „Durch eine unvoreingenommene Herangehensweise sowie Kenntnisse aus anderen Bereichen liefern gerade fachfremde Experten häufig besonders wertvolle Vorschläge, die zur Problemlösung beitragen“, erklärt Prof. Dr. Kathrin Möslein vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik I der FAU.

Das Prinzip der Innovationsplattform bietet nicht nur die kurzfristige Lösung einzelner Probleme, sondern kann auch längerfristige Kooperationen anstoßen. Schlussendlich können Unternehmen auch potenzielle Arbeitnehmer, basierend auf der erbrachten Leistung, identifizieren. Gefördert wurde das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.

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