MorphoSys meldet Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche – dennoch sieht der Finanzchef Jens Holstein das Unternehmen auf Kurs. Das anvisierte Jahresziel wurde erneut bekräftigt. Die MorphoSys-Aktie notiert zum Handelsstart mit etwa 1,8 % im Plus. Der Gewinneinbruch dürfte auch auf die gestiegenen Forschungsausgaben zurück zu führen sein, diese zeigen in den erfolgreich geschlossenen Partnerschaften aber bereits positive Wirkungen. Vor allem die neueste Antikörper-Technologie Ylanthia entwickelte sich in Q2/14 den Erwartungen entsprechend. Neue Partnerschaften mit dem Moulder Center for Drug Discovery der Temple University und mit Merck Serono könnten die Pipeline des Antikörperspezialisten schon bald um neue Wirkstoffkandidaten erweitern.

Für das am 30 Juni 2014 zu Ende gegangene 1. Halbjahr meldet MorphoSys einen Umsatz von 30,5 Mio. EUR und liegt damit hinter dem Vorjahreszeitraum, der 48,2 Mio. EUR Umsatz generiert hatte, zurück. MorphoSys Finanzchef Jens Holstein sieht hier aber kein Problem, denn der höhere Vorjahresumsatz war zu einem nicht unerheblichen Anteil auf Einmaleffekte zurück zu führen. So war im letzten Jahr eine Lizenzzahlung von Bio-Rad für die Nutzung der HuCAL Bibliothek fällig geworden und die Lizenzvereinbarung mit GlaxoSmithKline für das klinische Antikörper-Programm MOR103 hatte ebenfalls eine einmalige Zahlung in die Kasse des Antikörper-Spezialisten gespült.

Auch beim EBIT (Earnings before Interest and Taxes) liegt MorphoSys in diesem Jahr weit hinter dem Gewinn des 1. Halbjahres 2013 zurück. Anstelle von 17,3 Mio. (H1/2013) weist MorphoSys für das 1. Halbjahr 2014 lediglich einen Gewinn von 0,4 Mio. EUR aus. Dennoch gibt sich Jens Holstein zuversichtlich und bestätigte erneut die Finanzprognose für das Gesamtjahr. Für 2014 will das Unternehmen einen Konzernumsatz zwischen 58 und 63 Mio. EUR erwirtschaften. Das EBIT wird 2014 im negativen Bereich – zwischen -11 und -16 Mio. EUR liegen. Das Management favorisiert allerdings den niedrigeren Fehlbetrag von -11 Mio. EUR. Die Investitionen in Produkte und Technologien sollen sich im Gesamtjahr auf 36 bis 41 Mio. EUR belaufen.

„Die erstmalige Offenlegung der Tantiemen für den der HuCAL-Bibiliothek entstammenden Antikörper Gantenerumab ermöglich uns zudem, das langfristige Umsatzpotenzial unserer diversen Entwicklungspartnerschaften nun in Zahlen zu verdeutlichen und für Investoren transparent zu machen“, sagte CFO Jens Holstein in seinem Kommentar zu den Halbjahreszahlen. Die detaillierten Zahlen sowie die Highlights werden im Rahmen einer Telefonkonferenz vorgestellt und sind danach auch auf der Webseite des Unternehmens abrufbar.

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