Stefan Oschmann wird neuer Leiter der Geschäftsführung beim deutschen Traditionsunternehmen Merck. Merck KGaA
Stefan Oschmann wird neuer Leiter der Geschäftsführung beim deutschen Traditionsunternehmen Merck. Merck KGaA

Das traditionsreiche Wissenschafts- und Technologieunternehmen hat einen neuen Geschäftsführer: Nach zehn Jahren übergibt Karl-Ludwig Kley den Stab an Stefan Oschmann. Gleichzeitig ist das Unternehmen gestärkt aus dem Geschäftsjahr 2015 hervorgegangen, die Merck im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung mitteilte. Demnach schlägt das Unternehmen seinen Aktionären vor, die Dividende um 5 Cent beziehungsweise um 5% auf 1,05 EUR je Aktie anzuheben.

Ereignisreiches Geschäftsjahr 2015
„Bei Merck hat sich viel getan“, fasste Kley das letzte Jahr seiner Amtszeit zusammen. „Mit der Akquisition von Sigma-Aldrich haben wir den Portfolio-Umbau der letzten zehn Jahre erfolgreich abgeschlossen“, so Kley. „Unsere Pharma-Forschung ist auf dem besten Weg, vielversprechende Resultate zu erzielen. Die neuen Display-Technologien haben sogar unsere eigenen, schon hohen Erwartungen übertroffen.“

Die Merck-Aktie war im Jahresverlauf 2015 um 14% gestiegen und hat damit den DAX als auch die relevanten Vergleichsindizes geschlagen. Ihren Jahreshöchststand von 111,25 EUR, der zugleich ein Allzeithoch markierte, erreichte die Merck-Aktie am 10. April 2015.

Das Geschäftsjahr 2015 hat Merck mit Rekordzahlen abgeschlossen: Die Umsatzerlöse des Konzerns wuchsen um 13% auf 12,8 Mrd. EUR (2014: 11,4 Mrd. EUR). Das EBITDA vor Sondereinflüssen wuchs um rund 7% auf 3,6 Mrd. EUR und lag, getragen von den Unternehmensbereichen Life Science und Performance Materials, damit ebenfalls über dem Vorjahreswert (2014: 3,4 Mrd. EUR).

Gesunkenes Konzernergebnis durch Akquisition von Sigma-Aldrich
Allerdings sank das den Merck-Anteilseignern zustehende Konzernergebnis 2015 um -3,7% und auf 1,1 Mrd. EUR (2014: 1,2 Mrd. EUR). Hierzu trugen Einmalaufwendungen im Zuge der Sigma-Aldrich-Akquisition und -Integration sowie höhere Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Übernahme bei. Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen durch die Kaufpreiszahlung für Sigma-Aldrich zum Ende des Geschäftsjahrs 2015 deutlich auf 12,7 Mrd. EUR an. Nach eigenen Angaben will Merck nun seine Innenfinanzierungskraft nutzen, um sich rasch zu entschulden.

Positive Erwartungen für 2016
Für 2016 rechnet Merck mit einem leichten organischen Umsatzwachstum. Das Unternehmen geht infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich beim Umsatz zudem von einem positiven Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Aufgrund der erwarteten operativen Entwicklung und dem Zukauf von Sigma-Aldrich rechnet Merck im Jahr 2016 ebenfalls mit einem Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Eine detaillierte Prognose wird Merck bei der Vorlage der Zahlen für das 1. Quartal am 19. Mai abgeben.

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