Das deutsche Pharmaunternehmen Merck und das Heidelberger European Molecular Biology Laboratory (EMBL) haben eine Forschungskooperation beschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem EMBL, die sich schwerpunktmäßig dem Tumorstoffwechsel widmen soll, ergänzt sich demnach mit dem Konzept von Mercks Biopharma-Geschäft, die eigene Expertise in den Frühphasen der Krebsforschung um externe Innovationen zu vergrößern, vor allem bei spezifischen Modalitäten wie dem Tumorstoffwechsel.

Die Kooperationspartner wollen nach eigenen Angaben Mechanismen untersuchen, über Krebszellen Energie und wachstumsfördernde Bausteine erzeugen, um letztendlich neuartige therapeutische Zielmoleküle und Biomarker bereitstellen zu können. Dazu wollen sie auf den Kenntnissen und Erfahrungen des EMBL im Bereich Metabolomik aufbauen.

„Klar ist bereits, dass Krebszellen metabolische Signalwege beteiligen, um Wachstum und Therapieresistenz zu unterstützen. Zusammen mit dem EMBL können wir dieses Phänomen auf molekularer Ebene charakterisieren – ein elementarer Schritt für die Entwicklung von neuartigen Therapien, die auf die von Tumoren genutzten Stoffwechselwege abzielen“, sagte Andree Blaukat, Leiter der Translationalen Innovationsplattform Onkologie bei Merck.

Während der auf drei Jahre angelegten Kooperation wird das EMBL sein Knowhow einsetzen, um Modellierung und Bioinformatik mit experimentellen Ansätzen zu kombinieren und so diese Stoffwechselwege aufzudecken und zum Verständnis der Kontrollmechanismen beizutragen. Das EMBL wird außerdem die moderne Ausrüstung seiner Schlüsselbetriebe für Genomik und Metabolomik verwenden, um die Transkriptions- und Stoffwechselprofile der Studienproben aufzuklären.

Die EMBL Enterprise Management Technology Transfer GmbH (EMBLEM) ist das Technologietransfer-Unternehmen des EMBL und übernimmt stellvertretend die Rolle als Kooperationspartner. Das EMBL gilt als Europas Flaggschiff-Laboratorium im Bereich Life Science. Über 80 unabhängige Forschungsgruppen arbeiten am EMBL zu Themen des gesamten Spektrums der Molekularbiologie. Das EMBL arbeitet international und interdisziplinär mit 1.600 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Nationen an fünf Standorten.

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