Die Autoren Peter Scherer und Dr. Markus Söhnchen, GSK Stockmann.
Die Autoren Peter Scherer und Dr. Markus Söhnchen, GSK Stockmann.

Auch wenn der große Wurf durch das Scheitern der Fusion der London Stock Exchange und der Deutsche Börse AG (DBAG) nicht gelungen ist, gibt es dennoch wichtige Veränderungen in der deutschen Börsenlandschaft. Am 1.3.2017 hat die DBAG an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) das neue Segment Scale als Ersatz für den Entry Standard eingeführt. Am 24.3. haben die Börsen Düsseldorf und Hamburg/Hannover ihren Zusammenschluss verkündet. In Zukunft soll die Trägerschaft der Börse Düsseldorf durch die BÖAG Börsen AG wahrgenommen werden. Die BÖAG ist Träger der Börsen in Hamburg und Hannover sowie der Handelsplattform L&S Exchange. Von Peter Scherer und Dr. Markus Söhnchen

Alte und neue Börsensegmente deutscher Börsen

Die Zulassungsvoraussetzungen und die Folgepflichten für Unternehmen im Regulierten Markt sind im Wesentlichen von der EU öffentlich-rechtlich vorgegeben. Im Regulierten Markt der FWB (anders als z.B. im Regulierten Markt der Börse Berlin) wird zwischen verschiedenen Segmenten differenziert; je nach Segment sind unterschiedliche Zulassungsvoraussetzungen und Folgepflichten festgelegt. Die Segmente des Regulierten Markts der FWB heißen weiterhin Prime Standard und General Standard. Die Segmente innerhalb des Freiverkehrs der FWB waren bislang der Entry Standard und das Quotation Board. Das wird jetzt anders: Seit 1.3.2017 gibt es (i) das neue Segment Scale, (ii) den Basic Board als Auffangsegment für diejenigen Wertpapiere des früheren Entry Standards, die nicht in Scale einbezogen werden, und (iii) den Quotation Board für den restlichen Freiverkehr, wobei Aktien in diesem nur dann einbezogen werden können, wenn sie an einem anderen von der DBAG anerkannten Handelsplatz, z.B. einer weiteren deutschen Börse, bereits zum Handel zugelassen sind.

Neben der FWB gibt es weitere Wertpapierbörsen, deren Landschaft sich (wie im Fall von Düsseldorf) teilweise neu sortiert: Die Börse Stuttgart, die Wertpapierbörsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover, die Berliner Börse, die Börse Bremen und die Börse München. Die dortigen Freiverkehrssegmente nennen sich unter anderem: an der Börse Stuttgart Ifx, Euwax, Bondx, ETF Bestx, Bondm und Freiverkehr Plus, an den Wertpapierbörsen Hamburg und Hannover Mittelstandsbörse Deutschland und High Risk Market, an der Berliner Börse Mittelstandsbörse Deutschland und Berlin Second Regulated Market sowie an der Börse München m:access.